Über Gott und die Welt

Für Zweifler und andere gute Christen
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Bedenkenträger

#21 Beitrag von Bedenkenträger » 30.04.2009, 14:10

tergram hat geschrieben:Jungs, mal ganz ruhig bleiben, gell? 8)

Eure geistigen Fingerübungen sind gar köstlich und auch das staunende Weibsvolk harrt begierig der Fortsetzung. Indes:

"Christ sein" macht sich nicht an semiphilosophischen Ergüssen fest, sondern daran, dass man der kranken Nachbarin die Einkaufstüten die Treppe hochträgt, dem heulenden Kleinen auf dem Spielplatz ein tröstendes Bonbon reicht und sich auch ansonsten - wie Maxi immer schreibt - sowohl wohltuend als auch unerschrocken den alltäglichen Herausforderungen des Lebens stellt. Vermutlich ist man mit diesen unvollkommenen Bemühungen Gott ein Stückchen näher, als alle Philosophen der Welt.

Allersanftigste Grüße in Elfenbeintürme und Wolkenkuckucksheime aller Art,
t. :mrgreen:
Liebste und sanftmütige "tergram",

zunächst einmal heiße ich hier in dieser Diskussion jede ernstliche Einmischung von außen herzlich willkommen, auch wenn es sich bei den Dazwischenfunkenden um das zänkische Weibsvolk handeln sollte. ;)

Aber noch kurz im Ernst: Ich habe grundsätzlich nichts dagegen (hier kann ich aber zunächst nur für mich sprechen, nicht für "Cerebron", aber ich denke, er sieht es wohl ganz ähnlich), wenn sich mal ab und an jemand in unseren Dialog einklinkt. Schließlich gibt es ja zu dem einen und anderen Thema, daß "Cerebron" und ich erörtern, auch von Dritten sinnvolle, anregende Gedanken. Es wäre wirklich sehr schade, ja sehr, sehr schade, wenn sich hier nun alle Anderen mit ihren Gedanken, Fragen etc. zurückhalten würden.

Dann muß ich "Cerebron" voll und ganz zupflichten: Was wir beide hier an Ort und Stelle öffentlich betreiben, ist in der Tat nur eine "geistige Fingerübung" - nicht mehr, nicht weniger. Wir suchen also weder den Stein der Weisen, noch suchen wir Bestätigung und Anerkennung für unseren Intellekt, wir betreiben hier auch keine geistessportliche Veranstaltung, belehren uns nicht und wollen auch nicht von der Kanzel herab dozieren. Es ist einfach nur ein freier Gedankenaustausch, ein netter Plausch zwischen Glaubensbrüdern über ... »Gott und die Welt«, in der Art, wie ihn auch schon zahlreiche andere geführt haben. Ich dachte hier gestern mal ganz kurz an den interessanten Meinungsaustausch, den Eco 1995/1996 mit Kardinal Martini öffentlich geführt hatte.

Es ist also äußerst unangebracht, unser »Christ sein« hier zur Debatte zu stellen, oder uns gar in Elfenbeintürme verbannen zu wollen, wo wir ganz einfach nur einige Fragen anreißen und nach ernsthaften Antworten suchen. Sobald mal jemand nur ein, zwei ernsthafte Gedanken in den Raum stellt, und ein Anderer daraufhin dann auch ernsthafte Gedanken einbringt, ertönt oftmals der Ruf, hier gehe es intellektuell und theoretisch oder gar akademisch zu. Man wird sich doch aber mal ein paar ernste Gedanken über wichtige Fragen machen dürfen, oder nicht?

Allerfriedfertigste Grüße aus dem Sandkasten! :wink:

Lobo

#22 Beitrag von Lobo » 30.04.2009, 15:34

Bedenkenträger hat geschrieben:...Ich habe grundsätzlich nichts dagegen... ...wenn sich mal ab und an jemand in unseren Dialog einklinkt...
...Schließlich gibt es ja... ... auch von Dritten sinnvolle, anregende Gedanken...
Das nenne ich Großherzigkeit.

Adler

#23 Beitrag von Adler » 30.04.2009, 18:17

... und ich dacht zu Anfang immer, dieses Forum, mit all seinen Themen und Threads, sei für alle User offen; aber leider irrt der Mensch sehr oft in seinem Leben ... so auch hier :shock:

LG Adler

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tosamasi
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#24 Beitrag von tosamasi » 30.04.2009, 18:24

Man könnte über eine Hintertreppe ein Hinterzimmer nach Art eines anderen Forums einrichten, wo der Zutritt nur über besondere Weihen zu erhalten ist. :wink:
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Adler

#25 Beitrag von Adler » 30.04.2009, 18:36

Ich glaube nicht, dass sich die Mitglieder dieses Forums, in User 1er und 2er Klasse aufteilen lassen wollen :!: :evil:

Maximin

#26 Beitrag von Maximin » 30.04.2009, 18:38

... Bild Nein! Hier nicht.
Maximin :roll:

Anne

#27 Beitrag von Anne » 30.04.2009, 18:46

Micha... so hinkelsteinig bist du doch gar nicht. :wink:

Werte Schreiber Bedenkenträger und Cerebron, ich fürchte, ihr müsst ein neues Thema eröffnen. Irgendwie albern wir euch heute zu.

Bild

Übrigens BT.:
Sobald mal jemand nur ein, zwei ernsthafte Gedanken in den Raum stellt, und ein Anderer daraufhin dann auch ernsthafte Gedanken einbringt, ertönt oftmals der Ruf, hier gehe es intellektuell und theoretisch oder gar akademisch zu. Man wird sich doch aber mal ein paar ernste Gedanken über wichtige Fragen machen dürfen, oder nicht?
Mir wird öfter mal ein "Psycho-Stempel" aufgedrückt. Man sollte sich von sowas wohl nicht stören lassen. Aber das tut ihr ja auch nicht. :wink:

Bedenkenträger

#28 Beitrag von Bedenkenträger » 01.05.2009, 09:42

Cerebron hat geschrieben:Werter Bedenkenträger!

"Gemächlich angehen" ist das Stichwort, auf das ich hier anspringe. Ich werde ein paar Tage fernab vom Netz verbringen. Auch Ihnen wünsche ich einen schönen Start in den Mai.

Beste Wünsche,
C.E.

P.S.: Ich zweifle ernsthaft am Subjektbegriff. Und ich leugne, dass irgend jemand schon einmal sein (angebliches) Subjektsein vollumfänglich erkannt hat. Für meine Antwort brauche ich aber Zeit. Vielleicht werde ich - für die Zwecke unserer Diskussion - Ihren Subjektbegriff als Arbeitsgrundlage akzeptieren. Aber ich fürchte, dass irgendwann im weiteren Verlauf ein Einwand der Art "das gilt aber nur, weil Sie oben 'Subjekt' so und so definiert haben" kommen wird, und das wäre schade. Aber wie gesagt, ich nehme Ihren lesenswerten Beitrag nunmehr "auf den Geist".
Lieber C. E.,

auch wenn Sie im Augenblick offline sind (und hoffentlich bei schönem Wetter die Natur etwas genießen), eine kurze Replik von mir, denn ich habe gerade mal einen günstigen Moment für diese Veranstaltung hier. Zeit ist ja sonst sehr, sehr kostbar und bei mir noch sehr spärlich vorhanden, wenn es um solche Dinge wie diese geht.

Sie zweifeln also nach wie vor ernstlich am Subjektbegriff. Dann sollten wir diesen Punkt vielleicht doch etwas tiefergehender erörtern. Ich verstehe nur noch nicht so recht, wo Sie hier das eigentliche Problem an der ganzen Sache haben.

Ich erinnere mich jedenfalls noch sehr gut an meine erste Begegnung mit der akademischen Philosophie. Der damalige Dozent begann seine Vorlesung damit, daß er uns mitteilte, man könne sich doch eigentlich nur über das Innere des eigenen Bewußtseins ganz sicher sein. Denn alles andere, ob es nun die Natur ist, ob es Sachen, also Gegenstände sind, ob es so etwas Abstraktes ist wie die Geschichte oder überhaupt die Wissenschaft, andere Personen, und auch die Existenz des eigenen Körpers, dies alles gründet im Prinzip auf Gedanken und Erlebnisse, auf Sinneswahrnehmungen und Emotionen. Und wir wissen ja, wie trügerisch Sinneswahrnehmungen, Emotionen etc. sein können, also stellt sich doch die Frage: Existiert überhaupt etwas, außer unserem eigenen Bewußtsein? Könnte nicht das alles dort draußen, was wir für die wirkliche Welt halten, bloß eine Halluzination sein oder ein Traum?

Diese Gedanken kamen mir jetzt wieder, als ich Ihre Einlassungen hier gelesen habe. Über solche Überlegungen mögen viele andere mild lächeln, weil sie solches für mehr oder weniger abwegig halten, aber in der Philosophie denkt man über solche Fragen ernsthaft nach. Man hat dort aber auch schon die eine und andere Antwort gefunden, die die allermeisten zufrieden stellt.

So ist doch klar, daß bei der obigen Annahme, die Welt, wie wir sie kennen, könnte ja vielleicht bloß ein Traum sein, ein wesentliches Problem besteht: Wenn es so wäre, dann könnten wir aus diesem Traum gar nicht aufwachen, weil es ja eine wirkliche Welt, in die man aufwachen könnte, dann gar nicht gäbe. Aber vielleicht haben wir es ja nicht mit einem normalen Traum zu tun, sondern vielmehr mit etwas weitaus gigantischerem? Nun, denkt man hier konsequent weiter, so landet man zwangsläufig beim bereits erwähnten Solipsismus. Aber auch dort ist man sicher einer Sache zumindest sicher: Auch wenn man alles und jedes irgendwie in Frage stellen kann (Körper, Erde, Raum etc.), so geht man auch bei dieser radikalen Denkhaltung davon aus, daß das eigene Bewußtsein das einzige ist, was tatsächlich ist. Denn: Cogito, ergo sum.

In Anbetracht dieser nur angerissenen Umstände (viele andere Punkte, wie z. B. die Sache mit der egozentrischen Verlegenheit, lasse ich an dieser Stelle mal außer Betracht) kann ich gegenwärtig nicht nachvollziehen, wo jetzt für Sie der Zweifel am Subjektbegriff gründet. Aber Sie werden sich ja noch zu gegebener Zeit dazu weiter äußern und dafür lasse ich Ihnen auch alle Zeit ... der Welten, ob nun virtuell, real oder geträumt. ;)

Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf Ihre Erklärungen zu Ihrem Problem mit dem Subjektbegriff.

Herzliche Grüße, BT

Engelchen

#29 Beitrag von Engelchen » 01.05.2009, 10:40

tergram hat geschrieben:Jungs, mal ganz ruhig bleiben, gell? 8)

Eure geistigen Fingerübungen sind gar köstlich und auch das staunende Weibsvolk harrt begierig der Fortsetzung. Indes:

"Christ sein" macht sich nicht an semiphilosophischen Ergüssen fest, sondern daran, dass man der kranken Nachbarin die Einkaufstüten die Treppe hochträgt, dem heulenden Kleinen auf dem Spielplatz ein tröstendes Bonbon reicht und sich auch ansonsten - wie Maxi immer schreibt - sowohl wohltuend als auch unerschrocken den alltäglichen Herausforderungen des Lebens stellt. Vermutlich ist man mit diesen unvollkommenen Bemühungen Gott ein Stückchen näher, als alle Philosophen der Welt.

Allersanftigste Grüße in Elfenbeintürme und Wolkenkuckucksheime aller Art,
t. :mrgreen:

Bild

Einfach nur Danke!

Maximin

GAUKLER GOTTES...?

#30 Beitrag von Maximin » 01.05.2009, 12:10

:) Mein lieber Bedenkenträger,
üblicherweise halte ich mich aus Ihren tiefgründigen philosophischen Diskussionen heraus. Der nachfolgende von Ihnen geschriebene Satz reizt mich aber doch zu sehr: „Existiert überhaupt etwas, außer unserem eigenen Bewusstsein? Könnte nicht das alles dort draußen, was wir für die wirkliche Welt halten, bloß eine Halluzination sein oder ein Traum?“

Gesetzt den Fall, dann wäre mein Ich mutterseelenallein, meine Umwelt eine furchtbare Gaukelei meines Bewusstseins, ein entsetzlicher Selbstbetrug und konsequenterweise dann auch der Himmel leer.

Wenn es Gott nicht gäbe, ich verspreche Ihnen, ich würde ihn erfinden und hätte für diese Erfindung reißenden Absatz.

Freundliche Grüße vom ollen Maximin :wink:

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