Kommt darauf an, was für Konsequenzen der an Gott Glaubende daraus zieht. Immerhin hat dieser Gottglaube und besonders der "Gott-ist-mit-uns"-Glaube schon Millionen geschadet, in all den Kriegen und Verfolgungen, die im Namen Gottes und mit breiter christlicher Brust erfolgten.erstens sehe ich es ähnlich wie tergram, was kann es schaden an Gott zu glauben?
StAp Fehr's Vergleich der Urknalltheorie mit der Entstehung eines Brockhauslexikons ist schlichtweg falsch, besser gesagt unsinnig, simplifizierend und stark auf seine humorige Wirkung bedacht.
Die Urknalltheorie behauptet nicht, dass aus dem Urknall die fertige Welt, so, wie wir sie kennen, hervorgegangen ist, sondern nimmt einen Jahrmillionen dauernden Prozess an, von der allmählichen Entstehung von primitiven Einzellern am Anfang an, über unendlich (an unserem Zeitverständnis gemessen) viele Entwicklungsstufen hin, bis zu der Welt, die wir, in Länder, Kontinente und deren Bewohner ausdifferenziert, kennen.
Der Explosion in der Buchdruckerei entspräche allenfalls ein Zufallswort, etwa RUMMS und da es wohl kaum eine endlose Kette von Explosionen gäbe und kein Leben entstünde, würde wohl auch nicht viel mehr passieren.
Die anderen Kirchen und Sekten haben ja auch auf die Evolutionstheorie reagiert, aber intelligentere Erklärungen hervorgebracht, die den Schöpferglauben mit ihr zu vereinbaren wissen. So die, dass man ja als Christ auch annehmen könnte, Gott habe lediglich die Schöpfung durch den Urknall angestossen, sich dann aber selbst überlassen, um seine Folgen durchaus wissend.
Wie du schon sagtest:
Abschließend kann ich ich zu der von dir zitierten Predigt nur sagen:Damit muss ich die Evolution nicht leugnen, aber auch die kann gesteuert gewesen sein.
Zeige mir eine auf Wirkung kalkulierte Predigt eines Stammapostels in der NAK und ich sage dir, fehr sie gehalten hat!
Das behauptest du einfach mal so. Oder glaubst es. Es gibt aber nicht den geringsten Beleg oder Anzeichen dafür, dass das so ist. Wohl aber genug Leid, Elend, Armut, Naturkatastrophen, Kriege, Seuchen, Terror, und grauenhafte individuelle Schicksale, die dagegen sprechen.Um auf die Schützengräben und die Hoffnung zu kommen, dass Gott einem beisteht. Gott wird m.E. immer auf der Seite der in Not geratenenen, der Leidenden stehen - unabhängig von jeglicher Couleur.
tergram, du schreibst:
Ja, mag sein, ich hoffe, dass ich das kann. Nur hat das nichts mehr mit der Vorstellung von einem Gott zu tun, die die meisten Christen pflegen und die allermeisten NAK'ler sowieso. Das wäre dann sozusagen eine "göttliche" Handlungsweise, zu der jeder Mensch, so seine Menschwerdung als gelungen betrachtet werden kann, fähig sein sollte. Das ist die Einstellung, für die wir die gesellschaftlichen Bedingungen ihrer Möglichkeit schaffen sollten, das ist die Nahtstelle zwischen Christen und Nichtchristen, die ich mit dem progressiven Element von Religion meinte. Aber individueller Trost hilft hier nicht ausreichend, der versucht nur zu reparieren, was schon kaputtgegangen ist. Wie in der Weihnachtsverbrüderung in den Schützengräben (übrigens sprach Cemper von 1943, siehe hier: http://forum.glaubenskultur.net/viewtop ... c&start=70)Vielleicht bist du heute, morgen, übermorgen für jemanden der "Gott" , der Schmerz und Elend schweigend begleitet, aushält, durchhält, der tröstet, hilft, lindert... Was wissen wir schon davon, wie und wo Gott sich offenbaren kann?
Erst wenn klar ist, was das Elend und Leid in die Welt bringt, kann es angegangen werden, so wie ein Mediziner Krankheiten erst gezielt bekämpfen kann, wenn er sich über ihre Ursachen im Klaren ist. Die Pest wurde nicht durch Hoffen und Beten ausgemerzt, sondern durch Reflexion, Forschung und Tätigwerden. Und das verlangen auch unsere gesellschaftlichen "Krankheiten", wo es allerdings um einiges schwieriger ist, den Ursachen auf die Spur zu kommen. Nichtsdestotrotz müssen wir es versuchen, die Bibel beschreibt uralte Gesellschaftsformen und ist da wenig hilfreich.
So ist es, Gabi!Es hängt an uns Menschen, an niemandem sonst.
LG
Pritzebilsky