Muss ich Kirche haben?

Für Zweifler und andere gute Christen
Nachricht
Autor
Lobo

Muss ich Kirche haben?

#1 Beitrag von Lobo » 16.04.2008, 16:46

StAp Leber am 30.03.2008 in Wuppertal:...Aber die Kirchen, die "Institutionen" sieht man heute sowieso misstrauisch und kritisch. Muss ich Kirche haben?...
Nach dem lesen dieser Aussage stellte ich mir folgende Fragen: a) Was ist Kirche? b) Was bedeutet "die" Kirche für mich? c) Muss ich Kirche haben?

a) Kirche ist für mich auch immer Versammlung von Gläubigen mit einem gemeinsamen Ziel.

b) Kirche bedeutet für mich ein Stück gelebtes Leben, bedeutet für mich persönlich dem Sinn nach etwas Heimat.

c) Kirche muss ich nicht in jedem Fall haben, schon gar nicht in dem Sinn von: fehlender Gottesdienstbesuch ist Sünde.

Soweit meine etwas spontanen Gedanken zu diesem Thema.

Lobo
Zuletzt geändert von Lobo am 16.04.2008, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.

uhu-uli

#2 Beitrag von uhu-uli » 16.04.2008, 17:16

Lieber Lobo,

für mich hat Kirchen zwei Ebenen, einen Rahmen, der durch ihr Glaubensbekenntnis und ihre Kirchenordnung festgelegte Grundstruktur besteht.

Und INNEN sind Menschen, die sich zusammenfinden, weil sie eine Begegnung mit Gott suchen, Sinn ihrem Leben, Fragen haben zu dem Danach ... Das ist sozusagen das Bild im Bilderrahmen...

Ich möchte auf die Gemeinschaft der Gläubigen nicht verzichten.

Sehr wohl verzichten kann ich auf eine Kirchenstruktur, die ein engmaschiges Regelwerk erstellt, in dem die Grundaussage des Evangelium kaum noch zu erkennen ist.

Ferner denke ich, selbst die ausgetüffelste Kirchenordnung garantiert keine lebendige und freudige Gemeinschaft. Es wird wohl immer Stückwerk bleiben, was ich vor Ort vorfinde und vielleicht mitgestalte.

Eine Begegnung mit Gott ist für mich, weder an Rahmen noch an das Bild gebunden. Aber für mich ist es im Kreise der Gläubigen leichter, allein weil man sich gegenseitig austauschen, befruchten und trösten kann.

Zum der Anderen Ebene des Zitates...
Ich empfinde eine starke Sehnsucht nach Sinn und Spiritualität in der heutigen Gesellschaft ... nur die Antwort wird selten in Kirche gesucht. Vielleicht weil wir so ein unglücklicher statt lebendiger Brief sind? Dürfen wir uns mit diesem Image einfach abfinden oder müssen wir uns auf die Suche machen, nach unserer verlorenen Spiritualität und den Kräften, die das Evangelium freisetzen kann?

Alles Liebe
Deine Uli

in die Bibel guck:
2Kor 3,3 Ist doch offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, durch unsern Dienst zubereitet, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln, nämlich eure Herzen.

1Petr 2,5 Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.

Maximin

GEMEINSCHAFT...

#3 Beitrag von Maximin » 16.04.2008, 17:33

:) Mein lieber Lobo,
Kirche muss man nicht unbedingt haben. Freunde schon. Ein kluger Kopf schrieb über Kirche u. a. folgendes:

„Hilty über Kirche und was man von ihr verlangen muss.

Was man aber von den christlichen Kirchen allen und ebenso unbedingt und ohne jede Verklausulierung oder andere Formulierung verlangen muss, ist, dass sie die Worte ihres Stifters, unsers Herrn, wie sie und in den Evangelien aufbewahrt sind, als verbindliche oberste Richtschnur ihres ganzen Verhaltens ansehen, über deren Autorität keinerlei andere Autorität, weder Konzilien noch von einzelnen Personen, stehen darf, deren Ansprüche und Handlungen vielmehr immer an diesen Worten auf ihre Richtigkeit gemessen und geprüft werden dürfen.
[...]
Es darf daher auch keine Kirche das Lesen dieser Schriftworte verbieten, oder, was häufiger geschieht, ihre eigenen Bekenntnisschriften, Ketechismen, Erbauungsbücher und dergleichen gewissermaßen an die Stelle der Bibel setzen und dieselbe bei dem christlichen Volke in Vergessenheit geraten lassen. Das wird nie ohne sehr große Nachteile für den wahren Glauben desselben geschehe können.

Quelle: "Ein Freund Gottes" Carl Hilty's Botschaft an die Gegenwart - J. C. Hinrichs Verlag Leipzig 1938 - C. Hilty (1833 - 1909) war ein Schweizer Jurist und christlicher Schriftsteller.“


Mit meinen Worten ausgedrückt: Ich erwarte eine Gemeinschaft von Menschen, die den Heiland in ihre Mitte lassen und in IHM ihre Mitte finden. Mehr eigentlich nicht.
Lieben Gruß vom Micha :wink:

Lobo

#4 Beitrag von Lobo » 16.04.2008, 17:49

uhu-uli hat geschrieben:...Vielleicht weil wir so ein unglücklicher statt lebendiger Brief sind? Dürfen wir uns mit diesem Image einfach abfinden oder müssen wir uns auf die Suche machen, nach unserer verlorenen Spiritualität und den Kräften, die das Evangelium freisetzen kann?...
Liebe Uli, da hat Nietsche die Christen schon genau beobachtet, indem er feststellte: "Sie müssten viel erlöster schauen, die Christen"

Das Suchen wird nie aufhören, den als Gläubige sind wir immer unterwegs.

Gruß
Lobo

uhu-uli

#5 Beitrag von uhu-uli » 16.04.2008, 19:58

Lieber Lobo,
Das Suchen wird nie aufhören, den als Gläubige sind wir immer unterwegs.
Wäre das nicht ein Missverständnis wenn uns sonst nichts gelingt?
auch wenn Suchen und Unterwegs sein sicherlich ein Grundprinzip der Weiterentwicklung sind.

Eigentlich sollte das christliche Modell doch wie in einem Schneeballsystem wachsen und ein Stück mehr Himmel schon hier auf der Erde entstehen lassen, oder?

wie sagt es Hüsch:

"Und er möge uns die vielen Streitigkeiten von morgens bis abends verzeihen
Das Hin und Herlaufen zwischen den vielen Fronten
Und all die Vorwürfe
die wir uns gegenseitig machen
Möge er in herzhaftes Gelächter verwandeln
und unsere Bosheiten in viele kleine Witze auflösen
Wir bitten ihn Zeichen zu setzen und Wunder zu tun
daß wir von all unseren Schuldzuweisungen ablassen
und jedwedem Gegner ein freier Gastgeber sind
Er möge uns von seiner Freiheit ein Lied singen
auf daß wir alle gestrigen Vorurteile außer Kraft
und alle Feindseligkeiten außer Gefecht setzten

Quelle"


ich will mich nicht verlieren im Suchen und hin und herrennen,
ich möchte auch Finden und Wachsen ..


In einem anderen Text sagt es Hüsch für mich auch sehr treffend:


Möge uns der Herr weiterhin
Zu den Brunnen des Erbarmens führen
Zu den Gärten der Geduld
Und uns mit Großzügigkeitsgirlanden Schmücken

Er möge uns weiterhin lehren
Das Kreuz als Krone zu tragen

Und darin nicht unsicher zu werden
Soll doch seine Liebe unsere Liebe sein

... copyright ...

Denn wir sind Kinder Gottes: Gottes Kinder!
Und jeder soll es sehen
Und ganz erstaunt sein
Dass Gottes Kinder so leicht
Und fröhlich sein können
Und sagen: Donnerwetter
Jeder soll es sehen
Und jeder soll nach Hause laufen
Und sagen: er habe Gottes Kinder gesehen
Und die seien ungebrochen freundlich
Und heiter gewesen
Weil die Zukunft Jesus heiße [/b]

Und weil die Liebe alles überwindet
Und Himmel und Erde eins wären
Und Leben und Tod sich vermählen
Und der Mensch ein neuer Mensch werde
Durch Christus Jesus.
Hans Dieter Hüsch


sorry admins ..
Diesen Text kann man nicht kürzen stückeln , man muss ihn sich im Munde und Herzen zergehen lassen, bis er wächst wie ein kleiner Senfkornsame :-)

Alles Liebe
Deine Uli

finden wird man ihn wohl hier:

Hanns Dieter Hüsch/Uwe Seidel
Ich stehe unter Gottes Schutz - Psalmen für Alletage,
tvd-Verlag ISBN 3-926512-13-X

oder hier:
Hanns Dieter Hüsch: Das Schwere leicht gesagt. Freiburg, Basel, Wien: Herder.
Zuletzt geändert von uhu-uli am 17.05.2008, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.

Katze

#6 Beitrag von Katze » 16.04.2008, 21:04

Lieber Lobo,

ich bin, für mich selbst, mittlerweile zu dem Entschluß gekommen, dass "Kirche" mich in meinem Glauben an Jesu unterstützen kann. Nicht mehr und nicht weniger.

Seitdem ich versuche so zu leben, seither habe ich nicht mehr diese unterschwellige Angst...

Manchmal glauben ich, dass Jesu gar nicht so viel verlangt... vielleicht reicht es, dass wir ihn lieben und dass wir uns bewusst sind unvollkommen zu sein...
dass er dann gnädig ist?

lg Katze

uhu-uli

#7 Beitrag von uhu-uli » 16.04.2008, 21:21

Liebe Katze,

du spricht etwas an, was ich auch nochmal unterstreichen wollte, die Trennung von Glaube und Kirche .. oft wird es als ein Synonym benutzt .. aber es ist wie zwei Paar verschiedene Schuhe ...

Das eine meins ... ganz individuell aus meinen Glaubenserfahrungen gewachsen und das Andere ein ein definierter Raum ...

Vielleicht ein Unterschied wie Wanderer und Wanderweg ?!

Buona Notte
Deine Uli

nikodemus

#8 Beitrag von nikodemus » 17.04.2008, 16:25

Das ewige Leben eines Wiedergeborenen ist nicht von den GD-oder Kirchen Besuchen abhängig.

Wichtig ist ja, dass der Christ wiedergeboren wurde, und damit schon ewiges Leben hat, denn Jesus sagt ja:

Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben Joh.3,36
oder, an einer anderen Stelle:

1.Joh.5,11
Und darin besteht das Zeugnis, daß Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.
Jetzt gilt es im Glauben und Gehorsam zu wandeln, damit wir auch jetzt das haben, was der Herr uns versprochen hat, nämlich ein erfülltes Leben. Und damit treue Nachfolge am Besten funktíoniert, ist es sinnvoll den Weg in der Gemeinschaft, verbunden mit Brotbrechen und Gebeten, zu gehen.

"Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft Gott um alles bitten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm! Gott wird euch seinen Frieden schenken, den Frieden, der all unser Verstehen, all unsere Vernunft übersteigt, der unsere Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahrt."
(Philipper 4:6-7).

Und das dürfen wir, wenn wir IHM Gehorsam sind, für uns in Anspruch nehmen. Dann gilt auch:

Röm 8,28
Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.
LG
der Niko

Benutzeravatar
tosamasi
Beiträge: 2157
Registriert: 24.11.2007, 15:56
Wohnort: tief unten

#9 Beitrag von tosamasi » 17.04.2008, 17:20

nikodemus schrieb:
Wichtig ist ja, dass der Christ wiedergeboren wurde, und damit schon ewiges Leben hat, denn Jesus sagt ja:


Zitat:
Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben Joh.3,36
War da nicht nochwas mit Taufe? Wer tauft wen?
Mt 28,19:
Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes,
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Engelchen

#10 Beitrag von Engelchen » 17.04.2008, 17:26

tosamasi hat geschrieben:nikodemus schrieb:
Wichtig ist ja, dass der Christ wiedergeboren wurde, und damit schon ewiges Leben hat, denn Jesus sagt ja:


Zitat:
Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben Joh.3,36
War da nicht nochwas mit Taufe? Wer tauft wen?
Mt 28,19:
Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes,

Das sind Lehrschärfungen.... grinsundganzschnellwegflitz

Gesperrt

Zurück zu „Glaubensfragen“