Hannes hat geschrieben:"Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein!" Da stehen sie dann mit ihren Nöten und Kämpfen und Krankheiten und lesen das und suchen das heute auch für ihr Leben.
Hannes, wenn sie es suchen, so werden sie es finden. Da glaube ich absolut daran. So bin ich überzeugt, dass Krankheit NIE Ursache, sondern immer Wirkung ist. Wenn ich bei -10 Grad im Sommertop draussen bin, so ist meine Grippe wohl kaum eine Ursache, sondern die Wirkung meines Fehlverhaltens. Da ist es noch leicht einzusehen. Aber wie ist es bei anderen Krankheiten?
Wenn ich solche Äusserungen mache, bekomme ich immer zu hören, man würde dem Kranken noch zusätzliche Schuld aufladen. Weil er praktisch selbst schuld wäre. Aber das ist nicht der Fall. Er ist nicht selbst schuld, weil er vielleicht noch gar nie sich über den Zusammenhang im Klaren geworden ist.
Hier kann ich aus eigenem Erleben ein Beispiel erzählen. 1989 bekam ich starke Rückenschmerzen. Wie sich bei einer Untersuchung herausstellte, hatten sich zwei Wirbel gegeneinander verschoben. Dies führte zu einem Einklemmen der Nerven im Wirbelkanal, was starke Schmerzen sowie Ausfallerscheinungen an den Beinen auslöste. Zunächst wurde die Erkrankung durch Krankengymnastik und auch mit Spritzen von Medikamenten behandelt. Nachdem dies nach einiger Zeit nicht mehr geholfen hatte, lies ich mich operieren. Bei dieser Operation wurden die beiden Wirbel versteift und die Schmerzen waren weg. Sie blieben auch viele Jahre weg, bis sie Anfang 2006 wieder auftraten. Eine erneute Untersuchung ergab, daß oberhalb der versteiften Wirbel ein neues Wirbelgleiten aufgetreten ist. Der Arzt riet mir zu einer erneuten Operation.
In dieser Zeit kauften wir uns auch eine neue Wohnung. In der bisherigen gemieteten Wohnung hatten wir uns vom ersten Tag an unwohl gefühlt. Dies führte dazu, daß wir uns nach einer anderen Wohnung umsahen. Von dem Tag an, als wir wussten, daß wir in ein eigenes Heim einziehen werden, waren meine Rückenschmerzen verschwunden. Den bereits geplanten Operationstermin habe ich abgesagt. Ich habe mir gesagt: Mir bricht keiner mehr den Rücken. Und ich lege alles ab, was mich in der Vergangenheit belastet hat. Dies hat in meinem Leben zu verschiedenen Konsequenzen geführt. Letztlich dienten sie aber dazu, Lasten abzugeben, mit denen ich mich herumgequält habe. Nun liegt die Untersuchung, bei der beschlossen wurde, daß ich operiert werden sollte, 2 Jahre zurück. Und ich habe keine Schmerzen mehr. Ohne dass ich operiert worden wäre.
Hätte ich weiter auf die Rückenschmerzen geachtet und mein Leben nicht geändert, so bin ich überzeugt, dass ich die Operation hätte machen lassen müssen. So aber habe ich die eigentliche Ursachen der Krankheit beseitigt und habe keinerlei Beschwerden mehr. Dies habe ich – damals noch unbewusst – so gemacht. Heute bin ich mir sicher, daß ich mit meiner heutigen Einstellung durchaus auch in der Lage gewesen wäre, die erste Operation zu vermeiden.
Die Worte Jesu gelten heute noch genauso wie früher. Dass es weniger Wunder gibt, ist nicht seine Schuld. Oft sind wir einfach zu kleingläubig. Und wünschen uns oft das Falsche. Wie hätte ich mit meinem Rücken gesund werden können, wenn ich nicht die Ursache beseitigt hätte? Lasten abgelegt hätte, die mich "verbogen" haben? Heute bin ich der, der ich bin. Und stehe dazu ohne daß ich mich verbiegen muss. Ich bleibe aufrecht. Und den Rücken bricht mir schon gar niemand mehr. Aber das sind Zusammenhänge, die man sich erst erarbeiten muss. Insofern war ich selbst schuld an meinen Beschwerden mit dem Rücken. Aber es ist keine Schuld im eigentlichen Sinn. Sie wäre nur dann vorhanden, wenn ich mit meinem heutigen Wissen noch immer nichts ändern wollte. An mir, nicht an anderen. Daher greift der Vorwurf, man würde dem Kranken noch ein zusätzliche Schuld aufladen, nicht. Aber es hilft einem jeden, wenn er sich Gedanken darüber macht, was eventuell die eigentliche Ursache sein könnte. Und nur wenn er sie findet aber nichts daran ändert, dann ist er selbst schuld.
Ich hoffe, dieser etwas länger geratene Beitrag ist verständlich geworden.
Noch einen schönen Abend!
Dieter