Himmel

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Lobo

Himmel

#1 Beitrag von Lobo » 10.02.2008, 11:59

Wer hat nicht den Wunsch, in den Himmel zu kommen?
Der Glaube soll dann ja bekanntlich zum Schauen kommen.
Nur, wie wird es sein?
Ich finde, der Begriff "Himmel" ist mit vielen Wunschvorstellungen verbunden.
"Nicht wo der Himmel ist, ist Gott, sondern wo Gott ist, ist der Himmel," sagt der Theologe Gerhard Ebeling.
Der Tod des Stephanus
Apostelgeschichte 7
...55 Er aber, voll Heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes 56 und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen...
Nicht Genaues weiß man nicht, oder?

Gruß
Lobo

tergram

Re: Himmel

#2 Beitrag von tergram » 10.02.2008, 12:09

Lobo hat geschrieben:Wer hat nicht den Wunsch, in den Himmel zu kommen?
Ich! Wenn der Himmel so ist, wie man ihn uns in den Kirchen beschreibt, will ich dort nicht hin.

Eine Ewigkeit lang - unentrinnbar- immer nur Friede, Herrlichkeit und Perfektion - nicht auszuhalten, das. Wir würden vor Langeweile sterben - so wir denn sterben könnten.

Ewiges Wohlbehagen in Vollendung wäre nicht Himmel, sondern würde zur Hölle.

Der Himmel Gottes muss anders sein, ganz anders. Hoffe ich.

Hannes

Re: Himmel

#3 Beitrag von Hannes » 10.02.2008, 12:18

Lobo hat geschrieben: Nicht Genaues weiß man nicht, oder?
Was ich sehr begrüsse, lieber Lobo! Mir persönlich sind all die Himmel und deren gedanklichen Ausschmückungen und intellektuellen Auslegungen und Bewertungen und Offenbarungen inzwischen so was von egal - ich halte mich da an den Nazarener und seine Aussage: "Das Himmelreich ist inwendig in Euch!" Wenn nicht hier und jetzt - wie dann dort und später?

Das heisst für mich, dass es um den Himmel auf Erden geht - nicht als romantisierende Theorie, sondern als eine konkrete Alltagsaufgabe. Und da bin ich wieder bei meinem Fastenzeitbegleiter Jesaja, der im 58. Kapital Gott zu Wort kommen lässt:

"Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut! Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug beschließen."

Daher stehe ich auch Kirchen sehr skeptisch gegenüber, deren Lehren sich zum grössten Teil auf das Jenseits bezieht.

LG
Hannes

Maximin

DIE HIMMEL RÃœHMEN....

#4 Beitrag von Maximin » 10.02.2008, 12:24

:) Liebe Tergram,
ich möchte unbedingt in einen der Himmel weil ich befürchte, dass die Hölle mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die gesteigerte Fortsetzung des Hier ist. Ergo vertraue ich u.a. den Herren Jesaja und Paulus:

Sondern wie geschrieben steht: "Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben." (1.Kor 2,9 / Luther 1912) – s.a. Jesaja 64,3)

Micha :wink:

tergram

#5 Beitrag von tergram » 10.02.2008, 12:34

Hmmmm... *nachdenk*
ggfs. wirkt in mir die gern in neuapostolischen Kirchen verwendete Floskel nach, dass es im Himmel (Hochzeitssaal?) so sei, wie in einem ewig dauernden Gottesdienst, was mir immer als Horrorvorstellung erschien. :lol:

Da ist mir der alte Heinrich Heine lieb: Wir wollen hier auf Erden schon das Himmelreich errichten und der dichtend das Himmelreich den Engeln und den Pfaffen überließ.

Die Bibel hingegen spricht von "den Himmeln" - was die Hoffnung nährt, jedes bekäme den ihm gemäßen...

Maximin

DIE HIMMEL UND DAS REICH GOTTES...

#6 Beitrag von Maximin » 10.02.2008, 12:59

@ Alle Himmelsstürmer,
ich hätte da etwas passendes in meiner Pipeline. Himmel oder Reich Gottes, das scheint die bedenkenswerte Frage. Also los:

Frage:
Was bedeutet „ Reich Gottes“? In der NAK meint man an sich dasselbe wenn dort gesagt wird „Werk Gottes“.
Antwort: In der Bibel kommt die Bezeichnung „Reich Gottes“ ca. 100 mal vor. Insbesondere im Neuen Testament ist damit das auf Erden schon jetzt sichtbare Reich Gottes aber gleichzeitig auch das noch nicht sichtbare Reich Gottes gemeint, der neue Himmel und die neue Erde.

Die Herrschaft Gottes, das Reich Gottes, begann nach der Schrift sichtbar bereits mit dem Kommen Jesu in diese Welt. So lesen wir bei Lukas 11,20:...“Wenn ich aber durch Gottes Finger die bösen Geister austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.“ Insofern ist das Reich Gottes angebrochen, aber noch nicht vollendet. Deshalb beten wir bis heute:...“Dein Reich komme...“(Matthäus 6,10).

Übrigens zwei sehr klare und knappe Kurzaufsätze finden sich hier

Eine der in diesem Zusammenhang wichtigsten Stellen für das schon jetzt sichtbare Reich Gottes ist diese: ...“Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden, sondern es ist inwendig in euch selber“ ( Lukas 17, 20+1 / Luther 1912). Mit der Taufe auf den Namen Jesus Christus und der damit vollzogenen Wiedergeburt sind wir schon jetzt Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen an dem noch nicht sichtbaren Reich Gottes geworden (Epheser 2, 19).

Die Summe all dieser wiedergeborenen Leute ist als auch das schon jetzt sichtbare Reich Gottes zu verstehen, seine Gemeinde. Nach meinem Erkenntnisstand ist es nach der Schrift nicht wichtig, zu welcher Kirchengemeinschaft ich zähle, wie die jeweils heißt bzw. welche Menschen sie organisatorisch leiten. Da der liebe Gott immer den Einzelnen sieht und im Auge hat, wird verständlich was der Herr Jesus meinte wenn er sagte:... ...“Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden, sondern es ist inwendig in euch selber“. In mir soll das Reich Gottes wachsen und schon jetzt, soweit irgend möglich, erkennbar werden.

„Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man's beobachten kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es!, oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ (Lukas 17, 20+21/1984).)

Ich vergleiche das Reich Gottes am liebsten mit einer Frau, die werdendes Leben empfangen hat. Vom Augenblick der Empfängnis an ist neues, stetig wachsendes Leben in ihr. Auch wenn man zunächst äußerlich noch gar nichts sehen kann, merken manche Frauen sehr bald, was mit ihnen geschehen ist.

Na ja, den Frauen brauche ich dazu keine weiteren Einzelheiten zu beschreiben. Jedenfalls hat meine arme Frau damals rd. 6 Monate lang (Pardon) kotzen müssen. Von dem dann dramatisch verlaufenden „Finale“ nur so viel. Es handelte sich um eine Steißendlage, also ein schwierige Geburt.

So vergleiche ich eine schwangere Frau mit dem schon jetzt sichtbaren Reich Gottes, von dem Woche für Woche, Monat für Monat immer ein wenig mehr zu sehen ist. Der in der Frau wachsende neue Mensch wäre demnach mit dem immer mehr sichtbarer werdenen Reich Gottes zu vergleichen.

Micha grüßt :wink:

Lobo

#7 Beitrag von Lobo » 10.02.2008, 13:58

tergram hat geschrieben: ...ggfs. wirkt in mir die gern in neuapostolischen Kirchen verwendete Floskel nach, dass es im Himmel (Hochzeitssaal?) so sei, wie in einem ewig dauernden Gottesdienst, was mir immer als Horrorvorstellung erschien. :lol:
Liebe Tergram,
das wäre allerdings eine Horrorvorstellung.
Auch der Begriff "Hochzeitssaal", für Himmel, ist sowas von daneben.
Darum möchte um neue Visionen und Glaubensbetrachtungen (Schärfungen :wink:) werben.

Gruß
Lobo

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