STARKE UND SCHWACHE-WENN EINEM ANDERE AUF DIE NERVEN FALLEN

Für Zweifler und andere gute Christen
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Maximin

STARKE UND SCHWACHE-WENN EINEM ANDERE AUF DIE NERVEN FALLEN

#1 Beitrag von Maximin » 07.02.2008, 12:35

:) Lieben Freunde,
wir alle hatten gewiss schon mit Leuten zu tun, die uns furchtbar auf die Nerven gingen.

Fallbeispiel: In einer hochmotivierten Arbeitsgruppe gibt´s eine Außenseiterin. Mit ihren einerseits mäßigen Arbeitsleistungen und ihrer andererseits unpassenden Großmäuligkeit wird sie lange von den anderen geduldig mitgeschleppt bis jemandem der Kragen platzt. Kacke am Dampfen. Unversehens wird Klartext geredet und in einer Mitarbeiterbesprechung kommt es schließlich zum Tribunal. Allgemeine Auffassung: Die muss weg.

Wie verhält sich dabei nun ein bekennender Christ der redlich versucht, gemäß seines Glaubens zu leben und dem die nachfolgenden Schriftstellen mehr als nur ein Lippenbekenntnis bedeuten?

- Wohl dem, der sich des Schwachen annimmt! Den wird der HERR erretten zur bösen Zeit. (Psalm 41, 2)

- Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen. (Apostelgeschichte 20,35)

- Wir ermahnen euch aber, liebe Brüder: Weist die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen, seid geduldig gegen jedermann. (1.Tessalonicher 5, 14)


Liebe grüße, landauf und landab
Micha :wink:

Gaby

#2 Beitrag von Gaby » 07.02.2008, 13:14

Lieber Micha,

in dem Fallbeispiel wird nicht darüber geschrieben, ob es schon Verwarnungen gegeben hat.
Hat nicht jeder Mensch das Recht, auf eventuelle Fehler aufmerksam gemacht zu werden?
Von jetzt auf gleich einen Streit vom Zaun brechen und jemanden vor die Tür setzen halte ich generell für nicht ok, ob Christ oder nicht.
Jeder hat das Recht auf eine zweite Chance finde ich.

Für einen Christen gilt dann noch in besonderer Weise "Einer trage des anderen Last" - dazu gehört m.E. auch, den anderen mit seinen Eigenarten zu ertragen
Was nicht bedeutet, nicht über das sprechen zu dürfen, was einen letztlich stört. Der Ton macht die Musik ;)

Liebe Grüße

Gaby

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tosamasi
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#3 Beitrag von tosamasi » 07.02.2008, 13:26

Mit ihren einerseits mäßigen Arbeitsleistungen und ihrer andererseits unpassenden Großmäuligkeit wird sie lange von den anderen geduldig mitgeschleppt bis jemandem der Kragen platzt. Kacke am Dampfen. Unversehens wird Klartext geredet und in einer Mitarbeiterbesprechung kommt es schließlich zum Tribunal. Allgemeine Auffassung: Die muss weg.
Fettung von mir

Ist das eine schwache Person? :shock:
Man müsste diesen Begriff erst einmal definieren. Es gibt ja viele Schwächen und jeder hat welche. Was sind also schwache Personen? Kinder, Kranke, Behinderte? Oder geht es um Charakterschwäche?
Wir ermahnen euch aber, liebe Brüder: Weist die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen, seid geduldig gegen jedermann. (1.Tessalonicher 5, 14)
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Gaby

#4 Beitrag von Gaby » 07.02.2008, 14:02

Hallo tosamasi,

kann Großmäuligkeit nicht auch eine Schwäche sein?
Wird mit Großmäuligkeit nicht oft genug versucht, eigene Schwächen zu überspielen?
Schon manches "Großmaul" wurde ganz klein, wenn gespürt wurde, der/die schaut hinter meine Fassade, stempelt mich nicht einfach ab.
Weißt Du, ich mag dieses Schubladendenken nicht, ich frage immer, warum ist jemand so geworden?
Schublade auf - Großmaul rein - Urteil gefällt. Ist natürlich einfacher, aber nicht mein Ding :wink:

Liebe Grüße

Gaby

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#5 Beitrag von tosamasi » 07.02.2008, 14:17

Hallo Gaby,
die 'Großmäuligkeit' habe ich zitiert und sie ist nur eine von vielen Schwächen, auf denen man natürlich auch herumreiten kann, bzw. dafür mildernde Umstände finden.
Ich zitiere mich:
Es gibt ja viele Schwächen und jeder hat welche.
Wir haben im Leben, von Kindheit an, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Und wenn man nicht klar kommt, kann man fachliche Hilfe in Anspruch nehmen. Aber wir sollten verarbeiten und uns nicht bequem ausruhen und Toleranz einfordern, nach dem Motto: Ich bin wie ich bin, ihr müsst das verstehen, man hat mir übel mitgespielt.
Selbst von Kindern erwartet man disziplinierte Lernfähigkeit.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Gaby

#6 Beitrag von Gaby » 07.02.2008, 14:50

>>Aber wir sollten verarbeiten und uns nicht bequem ausruhen und Toleranz einfordern, nach dem Motto: Ich bin wie ich bin, ihr müsst das verstehen, man hat mir übel mitgespielt.<<

Liebe tosamasi,

dass Du nur zitiert hast, war mir schon klar :wink:

Ich schrieb Micha, dass mir bei dem Fallbeispiel fehlt, ob die "großmäulige Außenseiterin" schon einmal verwarnt wurde, darauf aufmerksam gemacht wurde, dass ihre "Art" die andern nervt.

Erst einmal muß ja dieser "großmäuligen Außenseiterin" bewußt werden, wie andere sie wahr nehmen.

Wenn jemand sich ändern soll, muß er/sie ja erst einmal erkennen, was er/sie ändern soll.

In solchen Situationen ist es oft so, dass die Kommunikation fehlt.

>> Weist die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen, seid geduldig gegen jedermann. (1.Tessalonicher 5, 14)<<

Nach dem Zurechtweisen muß m.E. nach die Möglichkeit bleiben, dem anderen eine zweite Chance zu geben. Dem anderen die Möglichkeit geben, sich zu ändern. Was nutzt sonst die Zurechtweisung?

In Michaels Fallbeispiel wird beschlossen die "großmäulige Außenseiterin" rauszuschmeissen, ohne die Chance sich ändern zu können.

>>Seid geduldig gegen jedermann<< - dies gilt auch für den, der zurecht gewiesen wurde.

Liebe Grüße

Gaby

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#7 Beitrag von tosamasi » 07.02.2008, 16:36

Gaby, Micha schrieb aber auch:
wird sie lange von den anderen geduldig mitgeschleppt
Eine zweite Chance auf jeden Fall. Auch eine dritte. Aaaber, bei fehlender Einsicht, narzisstischem Beharren und Gruppen-Missempfinden dürfen ernsthafte Konsequenzen gezogen werden.

Oftmals ist es so, dass zwei nicht miteinander können. Gibt es da immer einen Schwächeren? Möglicherweise sind beide gleichstark-schwach, nur eben anders. Aber das ist im genannten Beispiel nicht der Fall. Und das kann man davon losgelöst durchaus verallgemeinern.
Man kann dem Schwachen seine Schwäche auch bewusst machen wollen, und er sieht das nicht so und ist empört, vermutet Unterstellungen, lehnt Hilfestellung ab.

Viele Behinderte sagen z.B., dass sie 'normal' behandelt werden wollen. Das schließt dann auch mal Kritik ein.
Wer also sind die Schwachen? Die, denen zu Recht sieben mal siebzig mal vergeben werden muss, weil sie nicht einfach nur halsstarrig sind?
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Gaby

#8 Beitrag von Gaby » 07.02.2008, 17:04

Liebe tosamasi,

"geduldig mitschleppen" bedeutet aber nicht, dass man den anderen auf die Probleme aufmerksam gemacht hat. Das kann man auch schweigend tun und dem anderen damit die Chance nehmen etwas ändern zu können.
Bis dann der berühmte "Tropfen" kommt, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Allerdings stimme ich Dir insofern zu, irgendwann muß man zum eigenen Schutz die Konsequenzen ziehen. Sonst geht man selbst unter.
Ein Christ muß schließlich nicht masochistisch veranlagt sein :wink:

Liebe Grüße

Gaby

KAPLAN

#9 Beitrag von KAPLAN » 07.02.2008, 19:44

Maximin fragt, wie man sich als bekennender Christ in einer solchen Situation richtig verhält. Ich weiß keine abschließende Antwort.
Im Gespräch mit Menschen gibt es immer 2 Ebenen: die Sachebene und die Emotionsebene.
Ich würde versuchen, der Kollegin auf der Sachebene mit Nennung von konkreten Beispielen zu vermitteln, dass sie mit ihrem Verhalten betriebliche Abläufe stört und nicht unbedingt den Teamgeist fördert. Auf der Emotionsebene würde ich versuchen, sie als Mensch in einem positiven Menschenbild (ich bin o.k. - du bist o.k.) anzunehmen. Jesus hat es immer geschafft, den Menschen in dieser Weise anzunehmen und trotzdem auf Mißstände hinzuweisen. Ich weiß nicht, ob mir das gelingen würde, ich würde es aber versuchen. Es wird in einem Konfliktgespräch spätestens dann schwierig, wenn diese beiden Ebenen vermischt werden.
Auf jeden Fall ist es wichtig, mit der Kollegin zu sprechen und nicht (ohne ihr Beisein) über sie.

Abendgrüße vom
KAPLAN

steppenwolf

#10 Beitrag von steppenwolf » 07.02.2008, 20:27

:wink:
Zuletzt geändert von steppenwolf am 02.05.2008, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.

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