Mehr Internet, weniger Glauben

Für Zweifler und andere gute Christen
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Loreley 61
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Re: Mehr Internet, weniger Glauben

#31 Beitrag von Loreley 61 » 21.04.2014, 11:22

Ja, ich glaube nicht mehr an einen strafenden Gott. Bestrafen tue ich mich höchstens selber, wenn ich Schuldgefühle entwickele, wenn ich mich für sündig halte, wenn ich glaube Erlösung zu brauchen........... All dies kann zu psychischen Krankheiten führen und manchmal eben auch zu negativen Erlebnissen (was ich befürchtet habe, trat ein). Aber dafür kann ("mein") Gott dann tatsächlich nichts. Ich dachte zwar, das folgendes eher für Rolf interessant ist, aber vielleicht auch für dich:

Für Rolf und Bedenkenträger im besonderen:

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... schen.html

daraus etwas für mich Bedeutsames und Richtiges,berichtet von einem Pfarrer:
"Niederdrückende Lehren" lieber vermeiden

Das aber bringt sofort das nächste traditionelle Konzept ins Wanken: dass es Wachstum nur bei einer bestimmten Frömmigkeit gebe, bei der eindeutigen – der evangelikalen unter Protestanten, der romtreuen unter Katholiken. Jahrzehntelang haben diese Gruppen die "Mainstream"-Christen der etablierten Landeskirchen und Bistümer vorwurfsvoll auf deren leere Kirchen hingewiesen und ihnen einzureden versucht, dass nur glühend Überzeugte überleben könnten.

Doch Kirchen kriegt man auch anders voll. Das beweist Hans Mörtter, der in der Kölner Südstadt 1998 bei seinem ersten Gottesdienst in der Lutherkirche nur 23 Besucher vorfand, heute aber bis zu 300 anlockt. Mörtter hat entrümpelt. Orgel, Uraltchoräle und Liturgie mit Sitz-steh-sitz-Regeln und Wechselgesängen wurden weitgehend ausgemustert. Ebenso das Glaubensbekenntnis mit Jungfrauengeburt und Himmelfahrt. In seinen Predigten meidet Mörtter "alte niederdrückende Lehren wie die vom stellvertretenden Sühnetod oder vom Lamm Gottes, das die Sünde der Welt trägt". Aber was bleibt dann?

Das pralle Leben, meint der Sohn eines rheinischen Metzgers und einer frommen Schwäbin. Erst die Entrümpelung schaffe ja Raum für eine "menschennahe Spiritualität". Unter diesem Motto setzt er nicht nur auf betont eingängige Musik: Gospel, Pop, Taizé-Gesänge.
Und wer weiterhin mit diesen niederdrückenden und oft krankmachenden Lehren weiterpredigt, wird auch die Früchte ernten: Mehr leere Kirchenbänke.

Auch in die Kirchen gehört m.E. nur Aufbauendes, Positives, menschennahe Spiritualität – und genau das beschreibt beispielsweise auch Neal Donald Walsch in seinen Büchern.

Bis später mal - ich muss arbeiten :wink:
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
______
Namaste

Bedenkenträger

Re: Mehr Internet, weniger Glauben

#32 Beitrag von Bedenkenträger » 21.04.2014, 12:09

Mit so einem Kuschel-Gott, der einem quasi gar nichts krumm nimmt, der in allem stets so zuckersüß wie Limonade daherkommt, mit so einem Gottesbild kann ich leider beim besten Willen nichts anfangen, liebe "Loreley 61".

Einen solchen Gott kann man ja nicht ernst nehmen. Wie kann ich vor einem solchen Gott noch Ehrfurcht haben? Ein Gott, der nur noch ein good guy ist. Alles eitel Sonnenschein, keine Finsternis. Wie ist ein solcher Gott noch heilig? Als bedenkenswerte Gegenposition sollten Sie mal »Jesus« von Klaus Berger lesen (Pattloch Verlag, 2004), insbesondere die dortigen Seiten 99f (5.1 "Das Märchen vom lieben Gott").

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tosamasi
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Re: Mehr Internet, weniger Glauben

#33 Beitrag von tosamasi » 21.04.2014, 12:51

Tja, dann ist Gott nicht die Liebe. Oder nicht immer, wie wir Menschen auch.
Brauchen wir Einschüchterung? Brauchen wir die Knute? So wie wir selbst manchmal mit unseren Mitmenschen umgehen?
Dass Liebe auf Gegenliebe stößt , ist menschlich. Aber da war doch was mit Feindesliebe?

Können wir uns also auf Gott berufen, wenn wir unsere Mitmenschen schlecht behandeln? Denn wir sind ja geschaffen nach dem Bild, das ihm gleich ist, äußerlich, innerlich?
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Bedenkenträger

Re: Mehr Internet, weniger Glauben

#34 Beitrag von Bedenkenträger » 21.04.2014, 12:54

Tja, was ist Gott und wie ist er?

Solange wir stets versuchen, ihn für uns nach unseren beschränkten Kriterien zu erklären, wird dies unweigerlich zu richtig großen Problemen führen. :wink:

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tosamasi
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Re: Mehr Internet, weniger Glauben

#35 Beitrag von tosamasi » 21.04.2014, 12:58

Müssen wir uns entscheiden zwischen Kuschel-Gott, strafendem Gott, oder launischem Gott?
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Re: Mehr Internet, weniger Glauben

#36 Beitrag von Bedenkenträger » 21.04.2014, 13:05

Gibt es denn überhaupt eine solche Entscheidgungsmöglichkeit? :mrgreen: :wink:

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tosamasi
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Re: Mehr Internet, weniger Glauben

#37 Beitrag von tosamasi » 21.04.2014, 13:10

Nur im Glauben. :wink:

Der eine glaubt an diesen, der andere an jenen Gott.
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Re: Mehr Internet, weniger Glauben

#38 Beitrag von Bedenkenträger » 21.04.2014, 13:13

Nur hoffentlich glaubt niemand am Ende an Gott vorbei... :wink:

tergram

Re: Mehr Internet, weniger Glauben

#39 Beitrag von tergram » 21.04.2014, 13:15

Bedenkenträger hat geschrieben:Nur hoffentlich glaubt niemand am Ende an Gott vorbei... :wink:
... was, wenn Gott existiert und "alles in allem" ist, nicht möglich ist....

Wenn Gott existiert, dann existiert er unabhängig vom menschlichen Glauben oder nicht-Glauben. Er existierte also auch für den Atheisten. Das finde ich beruhigend. Selbst wenn mir aufgrund fehlenden Glaubens nicht die "first row" im Jenseits zusteht, nehme ich eben auf der Hinterbank Platz. Immerhin dann bekehrt... :wink:
Zuletzt geändert von tergram am 21.04.2014, 13:19, insgesamt 1-mal geändert.

Bedenkenträger

Re: Mehr Internet, weniger Glauben

#40 Beitrag von Bedenkenträger » 21.04.2014, 13:16

Nun, da wäre ich mir nicht so sicher... :wink:

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