Zehn Millionen kleine Tode

Für Zweifler und andere gute Christen
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filippo

#21 Beitrag von filippo » 24.01.2008, 23:02

Eine Möglichkeit wäre, einfach mal selber anzufangen, und selber so ein kleines Licht in die Welt zu bringen .... und anderen ein Beispiel zu geben, und versuchen andere "anzuzünden" ....

wenn ich z.B. beim Obdachlosenfrühstück helfe, erzähle ich anderen, die für so etwas aufnahmefähig sind anschließend davon .... ich erzähle ihnen, was es mir gibt, warum ich das mache, welche Freude es mir gibt, wenn ich die Dankbarkeit dieser Menschen sehe, wenn ich merke, dass Menschen, die aus irgendwelchen Gründen am Leben gescheitert sind langsam Vertrauen zu mir finden .....
und ich stelle immer wieder fest, dass manche Menschen dann sehr ruhig und nachdenklich werden und nachdenkend mit dem Kopf nicken ....

vieleicht bewege ich ja den ein oder anderen Menschen dadurch, selber auch ein kleines Licht anzuzünden und weiterzutragen.... Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte! sagte doch Jesus, .... hat er nicht auch klein angefangen, mit einer ganz kleinen Schar um sich?
hat er sich entmutigen lassen?
ist er für seine Sache nicht sogar bis in den Tod gegangen ....?
warum lassen wir uns dann heute entmutigen, selber ein kleines christliches Licht von Liebe und Wärme in die Welt zu tragen?

Ich wollte sowas eigentlich nicht öffentlich im Forum erzählen, aber vieleicht spricht es zur Sache .... ich habe vor einigen Tagen die Fürbitten für einen Gottesdienst vorbeitet und vorgetragen ...

nachdem ich die jeweilige Fürbitte vorgetragen hatte, konnte ich schon an der sehr leisen aber innigen Antwort der Gemeinde
" wir bitten Dich .... erhöre uns" ... spüren, dass Bewegung im Raum war .... als ich vom Ambo zurückging und wieder meinen Platz in der Gemeinde einnahm stand ich neben einer Frau, die ich gut kenne. Und ich sah, sie weinte .... und es hat eine Weile gedauert, bis sie sich wieder gefangen hatte ... beim Friedensgruss war sie die erste Person, die mich ganz innig in den Arm nahm .... irgedentwas habe ich in dem Moment tief in ihr berührt ....

Nur wer aufhört zu kämpfen, hat schon verloren .... sagt eine schöne Volksweisheit ....

und ich höre nicht auf, daran zu glauben, dass es sich lohnt, immer wieder neu selber anzufangen, sich im Sinne Christi für den Nächsten einzusetzen ...
und der Nächste ist der, der unsere Hilfe jetzt und im Moment am dringensten braucht ... sagt das Gleichnis vom barmherzigen Samariter ....
schauen wir uns also mal um ... jetzt, gleich, morgen ... in unserem unmittelbaren direktem Umfeld ....
manchmal reicht schon eine kleine Geste ... ein nettes Lächeln ...

es sind nicht immer die grossen Dinge, die die Welt verändern ...
im Kleinen fängt es an ....

denkt filippo

Engelchen

#22 Beitrag von Engelchen » 25.01.2008, 08:08

Danke für Deinen schönen Beitrag filippo
So sollte es sein. Bei jedem von uns.

Hoffnung49

#23 Beitrag von Hoffnung49 » 26.01.2008, 19:03

Hallo filippo!
Dein Beitrag ist vollkommen in Ordnung. Doch das Thema war ja
"Zehn Millionen kleine Tode". Das hat ja etwas mit der Not weltweit zu
tun. Ich denke , das Du da genauso überfordert bist, wenn Du die
Bilder und die Zahlen ansiehst. Oder hast Du da ein Rezept?

Gruß Hoffnung49

filippo

#24 Beitrag von filippo » 28.01.2008, 12:18

Ein Patentrezept wohl kaum, da ich alleine nicht viel bewegen kann. Daher auch mein regelmäßiger Versuch, andere zu bewegen.

Ich selber unterstützte z.B. Projekte hier:

http://www.franziskanermission.de/

da diese Mission zum Kloster meiner Kirchengemeinde gehört, und ich die Mitarbeiter dort alle persönlich kenne und auch ihr Engagement.
Sonst kaufe ich bestimmte Waren nur aus dem Eine-Welt-Verkauf um damit die Initiative fairer Preis zu unterstützen.
Das ist zwar sicher nur ein kleiner Tropfen Wasser, aber wenn jeder aktiv würde .... wie heißt es, kleine Tropfen Wasser, kleine Körner Sand ....?

Wenn ich allerdings nur darüber siniere, wie schrecklich es doch alles ist und dass man ja eh nichts zu tun kann ... ja, dann ist in der Tat niemand geholfen ....

Hoffnung49

#25 Beitrag von Hoffnung49 » 28.01.2008, 22:22

Hallo filippo!
Irgendwie habe ich das Gefühl, daß wir ein wenig aneinander vorbei
reden (schreiben). Lies doch noch einmal meine beiden vorigen Beiträge.
Geht daraus hervor, daß ich alles schrecklich finde und man eh nichts
tun kann? Jeder kann in seinem Umfeld etwas tun. Manch einer auch,
bedingt durch Prominenz oder besonderer Fähigkeiten, weit darüber
hinaus.
Die Bilder und der Bericht in tergram's Beitrag am Anfang des Themas
sind nun mal die Dinge , die uns zugleich betroffen, aber auch hilflos
erscheinen lassen.
Nach fast 6 Lebensjahrzehnten, Familie, Kinder (mittlerweile Erwachsen),
könnte ich auch darüber schreiben wo ich mich arrangiert habe. Aber
darum ging es doch nicht.
Vielleicht irritiert Dich meine Signatur und Du ordnest mich als
Negativdenker ein. Bin ich aber nicht. Religiöser Glaube und Zweifel
gehören bei mir mittlerweile zusammen. Damit prüfe ich nur was ich
wirklich glaube und was mir durch die Kirche übergestülpt werden soll.
Ansonsten bin ich ein möglichst freudiger Mensch, der von Hoffnung
und Zuversicht lebt.

L.G. Hoffnung49

Engelchen

#26 Beitrag von Engelchen » 28.01.2008, 22:43

Hoffnung49 hat geschrieben:Hallo filippo!
Irgendwie habe ich das Gefühl, daß wir ein wenig aneinander vorbei
reden (schreiben). Lies doch noch einmal meine beiden vorigen Beiträge.
Geht daraus hervor, daß ich alles schrecklich finde und man eh nichts
tun kann? Jeder kann in seinem Umfeld etwas tun. Manch einer auch,
bedingt durch Prominenz oder besonderer Fähigkeiten, weit darüber
hinaus.
Die Bilder und der Bericht in tergram's Beitrag am Anfang des Themas
sind nun mal die Dinge , die uns zugleich betroffen, aber auch hilflos
erscheinen lassen.
Nach fast 6 Lebensjahrzehnten, Familie, Kinder (mittlerweile Erwachsen),
könnte ich auch darüber schreiben wo ich mich arrangiert habe. Aber
darum ging es doch nicht.
Vielleicht irritiert Dich meine Signatur und Du ordnest mich als
Negativdenker ein. Bin ich aber nicht. Religiöser Glaube und Zweifel
gehören bei mir mittlerweile zusammen. Damit prüfe ich nur was ich
wirklich glaube und was mir durch die Kirche übergestülpt werden soll.
Ansonsten bin ich ein möglichst freudiger Mensch, der von Hoffnung
und Zuversicht lebt.

L.G. Hoffnung49
Es ist sehr schön, wenn Du dich auch einsetzt.
Berichte doch einmal.

Engelchen

#27 Beitrag von Engelchen » 29.01.2008, 22:35


Hoffnung49

#28 Beitrag von Hoffnung49 » 30.01.2008, 12:17

Engelchen hat folgendes geschrieben:
Es ist sehr schön, wenn Du dich auch einsetzt.
Berichte doch einmal.
Nö, Engelchen, das möchte ich nicht.
Hab bitte Verständnis.

filippo

#29 Beitrag von filippo » 22.02.2008, 22:47

Ich möchte diesen Bericht mal hier einstellen, da ich finde, dass er unter das Oberthema passt ...

"Britische Ärzte ließen 66 Babys sterben, die Abtreibung überlebten"
http://www.kath.net/detail.php?id=19111

Vor allem folgender Satz rüttelt mich derzeit noch immer heftig durch:
Derzeit sieht das britische Gesetz vor, dass Babys bis zur 24. Schwangerschaftswoche abgetrieben werden können. Bei Behinderung kann ein ungeborenes Kind bis zur Geburt getötet werden.

Engelchen

#30 Beitrag von Engelchen » 23.02.2008, 08:04

Ja das ist erschütternd.
Erschüttert hat mich vor vielen Jahren auch einmal ein Gespräch mit einem brillianten ehemaligen Oberarzt einer hessischen Klinik.
Er eröffnete eine Praxis und hat gleichzeitig Belegbetten in einem von Nonnen
geführten Krankenhaus.
Jeder neuen Patientin sagte er als erstes:
"Es gibt eine Sache, die ich nie wieder machen werde und die sie nie von mir verlangen dürfen. Abtreibungen. Das ist der Grund, warum ich diese Praxis eröffnet habe. Wer damit nicht einverstanden ist, muß sich einen anderen Arzt suchen. Ich kann es einfach nicht mehr ertragen."


Mein aufrichtiges Mitgefühl an alle Ärzte, Krankenschwestern, Hebammen und
die Pflegeteams.

Engelchen

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