Zehn Millionen kleine Tode

Für Zweifler und andere gute Christen
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Tatyana

#31 Beitrag von Tatyana » 23.02.2008, 17:50

Mein aufrichtiges Mitgefühl geht an alle ungewollten Kinder, die gezwungen sind, zu leben, und die Hölle auf Erden während dieser Spanne haben...

tergram

#32 Beitrag von tergram » 23.02.2008, 18:16

Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt allen Frauen, die - aus welchen Gründen auch immer - vor einer solchen Entscheidung stehen.

Meine Verachtung gilt den Erzeugern, die dann zumeist längst "auf und davon" sind.

Mein Entsetzen gilt der Tatsache, dass von vielen Seiten dem Schutz des ungeborenen Lebens mehr Beachtung geschenkt wird, als dem Schutz des geborenen Lebens.

Engelchen

#33 Beitrag von Engelchen » 23.02.2008, 19:41

Wollen wir nicht einfach allen unser
Bild

schicken?

filippo

#34 Beitrag von filippo » 23.02.2008, 21:16

Wie ungewollt ist denn ungewolltes Leben? - Sind bei der Zeugung nicht normalerweise zwei beteiligt?
Kann und soll man fehlendes Verantwortungsbewußtsein nur einer Seite in die Schuhe schieben?
Zumindest da, wo man planen und verhüten kann ?

Anders, wo man nicht planen und verhüten kann ist es heftig, ja ... welche Gefühle mögen eine Mutter bewegen, die ein Kind austrägt, und weiß, dass sie es nicht stillen kann, und es kurz nach der Geburt wohl elendiglich verhungern oder verdursten wird ... und das Elend selbst mitansehen muss ...

ich möchte auch als Frau nicht vor der Entscheidung stehen, ein körperlich oder geistig behindertes Kind auszutragen ... mit dem Wissen, was ein solches Kind in unserer Gesellschaft heute erwartet ... und dem Wissen, das sich irgendwann vieleicht keiner mehr drum kümmert ...

trotzdem ... ich komme hier in der Innenstadt öfter an einem behindertem jungen Mann vorbei ... er sitzt dort auf dem Boden vor einem Kaufhaus und spielt auf einem Glockenspiel ... für musikalische Ohren ist das vieleicht kein Hochgenuss, aber da höre ich nicht hin .... denn dieses bim bim was dabei herauskommt sagt mir etwas über seine Seele ... und das rührt etwas in mir an was mir sagt, ja .. auch Du hast ein Recht da zu sein und geliebt zu sein ... auch wenn ich Dich nicht verstehen kann weil ich Deine "Sprache" nicht spreche, Dich nicht verstehe, und mein Terminkalender mir grad sagt, ich hab jetzt keine Zeit für Dich ... aber Du bist da, und das ist gut so ... und Du sagst mir, dass ich demütiger sein soll ... vieleicht auch einfach mal meinen Terminkalender in die Ecke schmeissen soll ...

heute bin ich jung, gesund, voll Energie ... aber wer sagt mir, dass das in 20, 30 oder mehr Jahren noch so ist ... ?

vieleicht sitze ich dann verstört und verwirrt in einem Altersheim in der Ecke ... mit einem Teddy im Arm und nässe mich gerade ein ...
und bin für die Leute, für die ich heute Ich bin nicht mehr lebenswert ...
und dann???

gibt es dann für MICH noch Menschen wie meine franziskanisch gesinnten Ordensbrüder und Ordensschwestern, die dann da sind ... mich als Geschöpf Gottes sehen, egal wie ich bin ... alt, krank, verwirrt, obdachlos, anders, nicht gewollt, von der Gesellschaft nicht akzeptiert, ausgestossen, verachtet, allenfalls vieleicht noch ... bemitleidenswert?

oder bin dann ICH eine Last für die Gesellschaft ...
zum Abschuss freigegeben ....

Sollte Leben nicht immer schützenswert sein, egal, ob bereits geborenes oder noch ungeborenes?

wer gibt mir das Recht, über fremdes Leben urteilen zu wollen, wenn ich nicht mal weiß, wo mein eigenens Leben mal hingeht ... ?
vor allem dann, wenn ich für das "fremde Leben" auch noch "eigene Verantwortung" trage .... ?
egal ob gewollt, bedingt gewollt oder nicht gewollt?

Engelchen

#35 Beitrag von Engelchen » 24.02.2008, 10:07

Sollte Leben nicht schützenswert sein?

Eine gute Frage. Aus meiner Sicht immer ein ja. Laut und deutlich.
Eine gute Bekannte erwartete vor 20 Jahren ein Kind. Nicht geplant. Kinder kommen zuweilen nicht immer auf Bestellung. Sie sind noch immer ein Geschenk.
Diese junge Mutter und dieser junge Vater haben sich insgesamt 4 mal Abtreibungswünsche ihrer unmittelbaren Umgebung anhören müssen, weil die
Sache ja so hochnotpeinlich war.
Der junge Mann durfte aus diesem Grunde sein Elternhaus zeitweilig nicht betreten.
Vor einiger Zeit habe ich sie einmal gefragt, wie sie darüber heute denkt.
"Mit weniger angeborener Sturheit seiner Eltern wäre er heute nicht am Leben."

Er ist heute ein junger Mann der seinen Eltern und seiner Umgebung Freude bereitet.

Ein wenig Mut zum Leben ja zu sagen wünsche ich uns allen.

Engelchen

Gesperrt

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