UNGLÄUBIGE EHEPARTNER UND KINDER...

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Maximin

UNGLÄUBIGE EHEPARTNER UND KINDER...

#1 Beitrag von Maximin » 17.11.2007, 17:21

:) Lieben Freunde,
nicht nur bei meinen Missionsreisen durch Russland fragten mich immer wieder tief gläubige Frauen, was denn bloß aus ihren ungläubigen Männern und Kindern werden soll. Sie fürchteten sich davor, dass ihre Geliebten für Gottes Reich verloren gehen könnten. Ich habe solchen Fragenden dann etwa so geantwortet: „Glaube du nur fest. Durch deinen Glauben sind auch sie geheiligt und gottgeweiht“.

Für die Interessierten hier eine Passage aus dem Brief des hl. Apostels Paulus an die Korinther.

UNGLÄUBIGE EHEPARTNER
1. Korinther 7, 10-16

Ehescheidung
10 Den Verheirateten aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, dass die Frau sich nicht von ihrem Manne scheiden soll 11 - hat sie sich aber geschieden, soll sie ohne Ehe bleiben oder sich mit ihrem Mann versöhnen - und dass der Mann seine Frau nicht verstoßen soll. 12 Den andern aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und es gefällt ihr, bei ihm zu wohnen, so soll er sich nicht von ihr scheiden. 13 Und wenn eine Frau einen ungläubigen Mann hat und es gefällt ihm, bei ihr zu wohnen, so soll sie sich nicht von ihm scheiden. 14 Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den gläubigen Mann. Sonst wären eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig. 15 Wenn aber der Ungläubige sich scheiden will, so lass ihn sich scheiden. Der Bruder oder die Schwester ist nicht gebunden in solchen Fällen. Zum Frieden hat euch Gott berufen. 16 Denn was weißt du, Frau, ob du den Mann retten wirst? Oder du, Mann, was weißt du, ob du die Frau retten wirst?

Kurzkommentar der Ev. Stuttgarter Jubiläumsbibel (1912) zu Vers 14:

So sehr gilt ein wahrer Christ dem Paulus als „Heiliger“ das heißt als Gottgeweihter, dass sogar das heidnische Ehegemahl durch ihn geheiligt ist. Von den Kindern, jüngeren oder älteren, setzt er dies sowieso voraus. Vielleicht sagt dies der Apostel auch im Hinblick auf die Kindertaufe.

Liebe Grüße von Eurem Micha :wink:

Tatyana

#2 Beitrag von Tatyana » 19.11.2007, 17:46

Lieber Micha,
einerseits ist diese Paulus-Passage wirklich schön und wuderbar tröstlich. Aber ich kann nicht anders, ich muß sie auch im kritischen Kontext sehen :wink:
Betrachten wir die Umstände: ein Petrus wäre nie auf die zugrundeliegende Fragestellung gekommen. Denn er stand für eine jüdische Sekte, eine, die dem Auserwählten Volk gehörte. Gehörte man dieser neuen Sekte der Christusanhänger nicht an, so war "man" doch zumindest immer noch Angehöriger des erwählten Volkes und würde als solcher wahrscheinlich gerettet werden, Jesusglaube oder nicht.
Nun kommt ein Paulus daher. Ein Jude zwar, aber auch Römer, einer, der nun das neue Christentum erweitern, es weitertragen möchte als je zuvor. Auch zu den Heiden. Und besonders zu denen. Dieser Paulus sieht sich nun vor genau der Schwierigkeit, die seinem Text zugrundeliegt: Menschen, die sich gerne erretten lassen wollen von der neuen Religion, sich aber sorgen, was mit ihren ungläubigen Angehörigen geschehen mag. In alle Ewigkeit getrennt zu sein, ist schon hart. Paulus bietet also Trost an und verkündet, auch Angehörige von Gläubigen seien errettet. So weit, so schön. Nur übersieht er damit völlig den, Judentum und Christentum gleichermaßen zugrundeliegenden, Grundsatz, daß ein jeder für seinen Glauben und seine Sünden selbst verantwortlich sei. Wie soll eine Seele im Endgericht gerichtet werden, wenn erst noch berücksichtigt werden muß, ob nicht der Cousin dritten Grades der Tante des Urgroßvaters evt. gläubig genug für alle Familienmitglieder war?

Maximin

STELLVERTRETERGALAUBEN...?

#3 Beitrag von Maximin » 19.11.2007, 18:12

Liebe Tatyana,
ich verstehe Deine Einwände gut. Meine Pastorin hat sich zu dieser Pauluspassage gewunden wie ein Aal und stellte darauf ab, dass es sich hier um eine Meinung des Paulus handelt (siehe meine Markierungen im Text). Irgendwie hat die Frau aber wohl Recht: Ein Wort des Herrn Jesus ist die eine Sache und der Erkenntnisstand eines Apostels ist eine andere Sache. Du weißt was ich meine... :wink:

Liebe Grüße vom Micha :wink:

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