Der Kardinalirrtum Jesu

Für Zweifler und andere gute Christen
Nachricht
Autor
tergram

Re: Der Kardinalirrtum Jesu

#31 Beitrag von tergram » 12.08.2012, 22:53

Hmmmm... schon seltsam: Die uns überlieferten Worte sollen vor 2000 Jahren einfachen Menschen, den Jüngern Jesu, dem "Volk" gesagt worden sein. Diese, ungebildet, größtenteils Anaphabeten, waren in der Lage, die Worte zu verstehen. (Jesus, als Sohn eines Zimmermannes in einem unbedeutenden Dorf am Rande einer römischen Provinz geboren, dürfte ebenfalls Analphabet gewesen sein.) Und wir, gebildet und per Klick mit dem Wissen der Welt verbunden, müssen die Worte interpretieren, brauchen gar Experten, die uns die Schrift auslegen?

Himmel, wie haben das damals die Zöllner, Fischer, Bauern, ..., ... nur gemacht?

Magdalena

Re: Der Kardinalirrtum Jesu

#32 Beitrag von Magdalena » 13.08.2012, 12:13

Liebe Tergram,

hierzu muss ich als ein wenig allgemein-gebildete Frau sagen, dass ich erst kürzlich in einem nicht unwissenschaftlichen Beitrag gelesen habe, dass die meisten jüdischen Knaben dieser Zeit durchaus keine Analphabeten waren. Die Knaben wurden seit ihrer frühesten Jugend von Rabbinern gelehrt, die Thora zu lesen. Jeder erwachsene Mann hatte dann das Recht, in der Synagoge aus den alten Schriften zu lesen.

Ich hoffe, Du glaubst mir das, evtl. hilft Wikipedia weiter ...

Adler

Re: Der Kardinalirrtum Jesu

#33 Beitrag von Adler » 13.08.2012, 12:29

Vielleicht würde es uns heute weiterhelfen, täten wir es diesen "einfachen" Menschen von damals gleich und würden ganz einfach - glauben . . .

LG Adler

tergram

Re: Der Kardinalirrtum Jesu

#34 Beitrag von tergram » 13.08.2012, 12:47

Adler, die Jünger konnten die Zusagen natürlich leicht glauben, weil sie davon ausgingen, dass sie die Zusagen innerhalb ihrer Lebenszeit erleben würden. Wir tun uns 2000 später damit ungleich schwerer - weil die zugesagten Ereignisse eben nicht eingetroffen sind. Nur "glauben" hilft da nicht.

Mir ging es auch gar nicht um den Themenbereich "Glauben vs. Wissen", sondern um die immer wieder aufgestellte Behauptung, die Bibel könne eben nicht "einfach so" verstanden werden, sondern müsse ausgelegt werden. Ich habe Zweifel, ob das der ursprüngliche Sinn war. Ich denke, die Menschen damals haben die Worte "einfach so" gehört und verstanden. Ganz ohne "Erklärbär". Und unabhängig davon, ob einzelne Zuhörer lesen und schreiben konnten.

Mir scheint, die ganze Bibel ist eine höchst fragwürdige Sammlung. Das natürlich nur als Privatmeinung und aus der vulgärtheologischen Ecke.

Adler

Re: Der Kardinalirrtum Jesu

#35 Beitrag von Adler » 13.08.2012, 12:56

Ich persönlich glaube, dass das Problem der Auslegung, eigentlich das Problem der Entstehungsgeschichte der Bibel ist.

Niemand kann doch mit absoluter Sicherheit sagen, dass die Worte die man Jesus zuschreibt auch tatsächlich genau so von ihm gesagt wurden; oder ob sie nicht von den Autoren der Evangelien etc. Jesus "in den Mund gelegt" wurden. Ich glaube, hierin liegt das eigentliche Problem.

Könnten wir zu 100 % sicher sein, das es tatsächlich die Worte Jesu sind, bedürfte es sicherlich keinerlei Auslegung, ja es wäre sogar ein Sakrileg, solches zu tun. Leider haben wir diese Sichheit aber nicht - und das Wort eines Menschen ist leider nicht immer eindeutig . . .

LG Adler

tergram

Re: Der Kardinalirrtum Jesu

#36 Beitrag von tergram » 13.08.2012, 13:36

Eben. Das das sag ich doch die ganze Zeit. :wink:

Umso mehr wundert mich, dass überzeugte Christen den ebenso überzeugen Zweiflern bei jeder Gelegenheit genüsslich Bibelverse um die virtuellen Ohren hauen und versuchen, auf der 'wackeligen' Bibel die Basis ihres Glaubens zu erklären.

Adler

Re: Der Kardinalirrtum Jesu

#37 Beitrag von Adler » 13.08.2012, 13:42

Nun, wenn die Argumente ausgehen, muss halt die gute alte Bibel herhalten . . . :mrgreen:

LG Adler

Adler

Re: Der Kardinalirrtum Jesu

#38 Beitrag von Adler » 13.08.2012, 15:33

Nun, wenn die Argumente ausgehen, muss halt die Bibel herhalten 8)

LG Adler

Comment

Re: Der Kardinalirrtum Jesu

#39 Beitrag von Comment » 13.08.2012, 15:55

Werte tergram,

wenn Menschen, die einen Glauben auf der Grundlage der vorhandenen Bibel haben, mit anderen, die eben nicht diese Bibel als eine solche Basis akzeptieren, in einen Gedankenaustausch über Bibelstellen oder biblische Aussagen eintreten, dann wird dieser kaum wirklich gelingen. Am Besten ist, wenn diese Menschen sich aus dem Weg gehen, denn, wenn sie es nicht tun, kann die Auseinandersetzung in unnötigen und laut geführten Streit ausarten, bei dem es am Ende nur noch darum geht, dass der eine den anderen für abartig, vielleicht sogar für blöd, des Teufels oder was auch immer hält.

Vielleicht sollte man den Bibeltreuen ihre Plattform gönnen und getrennt davon denjenigen, die die Bibel rundweg ablehnen.

LG
Com.

gecko

Re: Der Kardinalirrtum Jesu

#40 Beitrag von gecko » 13.08.2012, 16:46

... noch was vulgaeres ;-)

Das 'Studium' von Thomas Mann's 'Joseph und seine Brueder' (in Form von Hoerbuchern :-) hat mich so manche Prophezeiung der Bibel (und moeglicherweise auch in anderen Quellen) aus neuem Blickwinkel betrachten lassen ...

... Thomas Mann laesst einen (mit blumigen Worten und endlos ineinander verschachtelten Saetzen) erahnen, wie Prophezeiungen und ihre Erfuellung (im Verlauf von Jahrhunderten) miteinander verwoben sind ... ja sogar, dass (geschichtliche) Ereignisse in Rueckkopplung auch wieder die Prophezeiung selbst beeinflusst / abgewandelt haben ...

Antworten

Zurück zu „Glaubensfragen“