Darf ein Christ auch manchmal wütend sein...?

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Maximin

Darf ein Christ auch manchmal wütend sein...?

#1 Beitrag von Maximin » 04.05.2012, 15:13

:) Lieben Freunde,
darf ein Christ auch manchmal wütend sein? Auf diese Frage antworte ich aufgrund meines gegenwärtigen Erkenntnisstandes mit einem klaren „Ja“! Warum? Nun, als ein höchst lebendiger Jünger Jesu orientiere ich mich an seinem Verhalten.

Zitat: „:14 Und er fand im Tempel sitzen, die da Ochsen, Schafe und Tauben feil hatten, und die Wechsler. 2:15 Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus samt den Schafen und Ochsen und verschüttete den Wechslern das Geld und stieß die Tische um 2:16 und sprach zu denen, die die Tauben feil hatten: tragt das von dannen und macht nicht meines Vaters Haus zum Kaufhause! 2:17 Seine Jünger aber gedachten daran, dass geschrieben steht: Der Eifer um dein Haus hat mich gefressen.“ (Ev.Johannes 2, 14-17 / Luther 1912)

Jesus wurde wütend, als er sah, was sich in diesem Tempel, dem damaligen Hause Gottes, in Jerusalem, abspielte. Wie aber konnte es zu dieser Fehlentwicklung kommen...?

Man glaubte damals, dass man den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs durch Tier- oder Geldopfer besänftigen könnte, um sich von Sündenlasten frei zu kaufen, so, wie man es in den Büchern des Mose noch nachlesen kann.

Tatsache aber ist, dass nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahre 70 n. Chr. das Judentum zwangsläufig jeglichen Opferdienst aufgeben musste. Der frühere Opferdienst wurde unmöglich und an seine Stelle traten andere gottesdienstliche Handlungen. Welche?

1. Die Zusammenkunft der Gläubigen in Synagogen (Schulen).
2. Die Einsicht, dass die überkommen Schriften heilig sind.
3. Die Lesungen der Hl. Schriften und das Sinnen über diese.
4. Die gemeinsame Weiterentwicklung ihrer Erkenntisse.
5. Der Schutz, den ihnen die Gemeinsamkeit gewährte.

Unsere Ausgangsfrage war, ob ein Christ auch mal wütend sein darf. Ja der darf das! Wann denn…? Na immer dann, wenn wir Christenmenschen es anders tun, als es die Juden nach dem Desaster der Zerstörung ihres Gotteshauses in Jerusalem im Jahre 70 n. Chr. getan haben.

Denn dann werden wir nicht nur heimatlos und orientierungslos, sondern wir ergeben uns vielleicht einer Belibligkeit , die jedoch u
nseren natürlichen Hunger nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit nicht zu stillen vermag.

Motto: Alles ist möglich, nichts Genaues kann man mit Bestimmtheit nicht bezweifeln und im Übrigen ist nach unserem persönlichen Ende sowieso alles völlig ungewiss.

Wie uns die Evangelien berichten, wurde Jesus nur ein einziges Mal so richtig wütend und sogar tätlich. Sie beschreiben aber auch, wie so oft er unendlich traurig wurde.

Habe ich als ein Jünger Jesu also nur die Wahl zwischen Wutausbruch oder Traurigkeit? Nein, im Leben nicht! Wut ist in geistlichen Dingen immer dann gerechtfertigt, wenn es darum geht, dass mir jemand meine Begegnungsstätte mit meinem Gott bedreckt oder sogar zerstört. Egal ob von innen oder auch von außen...!

Und wie steht es mit der Traurigkeit? Wisst Ihr, meine Freunde, mein Gott und mein Heiland lachen auch. Sie machen mich nicht depressiv. Im Gegenteil! Sie geben mir jeden Tag neue und fröhliche Gedanken.

Kirchenbetriebe machen mich allerdings oft schon traurig. Es fällt mir immer schwerer ihre kleinlichen Rechthabereien und Streitereien zu ertragen. Nur, was kann man dagegen unternehmen?

Die Schrift sagt, dass den Stillen im Lande geholfen wird. Ja, ja, aber es gibt auch Augenblicke, da kann und will ich nicht mehr stille sein. Da erhebe ich meine Stimme, melde mich deutlich zu Wort und, wenn es nicht anders geht, dann nehme ich vielleicht auch einen zusammen gedrehten Strick und werde damit äußerstenfalls sogar tätlich.

Liebe Grüße, landauf und landab, vom Maximin :wink:
Zuletzt geändert von Maximin am 04.05.2012, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.

Adler

Re: Darf ein Christ auch manchmal wütend sein...?

#2 Beitrag von Adler » 04.05.2012, 17:12

"Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen".

Mt 5 Vers 5 (Luth. 1984)
8)
oder besser so :arrow: http://www.youtube.com/watch?v=0OdWMUYQ ... re=related

LG Adler

Maximin

Re: Darf ein Christ auch manchmal wütend sein...?

#3 Beitrag von Maximin » 04.05.2012, 17:31

:) Mein lieber Brd. Adler,
ich liebe diese "uralten" Don Camillo-Filme. Somit fällt es mir sehr leicht, Dir es mit gleicher Münzen heimzuzahlen. Fühl mal hin…! Kannst Du das wertefrei…? http://www.youtube.com/watch?v=HF8fN_HX ... ure=relmfu

Frage: Was sagt Dir diese Filmsequenz? Verstehts Du, worum dieser kleine Junge kämpft...? Behüt` Dich Gott mit aller seiner Barmherzigkeit.

Maximin ... :wink:

viktorel

Re: Darf ein Christ auch manchmal wütend sein...?

#4 Beitrag von viktorel » 20.05.2012, 17:38

Wenn er es im Namen Gottes wird (Joh.2,15), wohl.

Ansonsten ist er demütig und freundlich (1.Petr.3,8).

Adler

Re: Darf ein Christ auch manchmal wütend sein...?

#5 Beitrag von Adler » 20.05.2012, 18:57

Von Gott selber, berichtet die Bibel sehr häufig, dass er hier und da zornig war und die Menschen seinen Zorn spüren lies. Warum also sollte der Mensch und somit auch der Christ, nicht die gleiche Eigenschaft des Zorns besitzen wie sein Schöpfer? Schließlich sagt die Bibel, dass Gott den Menschen schuf, als ein Bild das ihm gleich sei.

LG Adler

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