LOSLASSEN - ABER WIE ...?

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Maximin

LOSLASSEN - ABER WIE ...?

#1 Beitrag von Maximin » 03.04.2012, 13:21

:) Mein lieber Cemper,
vielen Dank für Ihren wirklich lesenswerten Beitrag vom 3. April 2012 mit dem Schwerpunkt „Religionsfreiheit“ in der Rubrik „Opfer von Anlagebetrügern

Zwei Ausführungen von Ihnen haben mich besonders nachdenklich gemacht. Diese hier:

• "Beim Lesen Ihres Eintrags habe ich den Eindruck, dass der Begriff Religionsfreiheit nicht ganz klar ist. Religionsfreiheit ist die in der Erklärung der Menschenrechte und anderenorts (z.B. im Grundgesetz der BRD) verankerte und ausgewiesene Freiheit eines Menschen zur Bildung einer religiösen bzw. Glaubensüberzeugung oder einer Weltanschauung.

• Mir geht es auf die Nerven, wenn ich von Menschen, die mit der Neuap. Kirche Schwierigkeiten haben, ständig Kritik an der Kirche und Gejammere über dies und das und jenes höre - bis hin zum Vorwurf der Einschränkung der Religionsfreiheit.“
Ich möchte, wie Sie gewiss auch, nicht in einem Staat leben, in dem es keine Religionsfreit gibt. Nun geißeln Sie aber solche Zeitgenossen, die mit der NAK Schwierigkeiten haben und sie hart kritisieren, bis hin zu dem Vorwurf der Einschränkung der Religionsfreiheit in der NAK."


Cemper, ich gestehe, dass auch mir hier andauernd jammernde ehemalige NAK-Leute manchmal auf die Nerven fallen. In einem scheinen wir beide uns aber zu unterscheiden. Ich frage mich, warum die nach einem Ausstieg aus der NAK doch nicht zur Ruhe kommen. Das sollten Sie eventuell auch mal tun (vgl. Beitrag von Tergram von heute in der o. a. Rubrik).

Problemlösungen sind doch dann aussichtsreich möglich, wenn man sie friedlich miteinander bespricht, um herauszufinden, was die Gründe des Problems sind. Lassen Sie mich nun wenigstens einen möglichen Grund benennen.

Wer in die NAK hineingeboren und dort sozialisiert wurde, dem wurde permanent beigebracht, dass die NAK-Gläubigen, sofern sie denn „bei der Stange“ bleiben, Gottes auserwählte Kinder sind. Treue Nachfolge bis zuletzt führt zur ewigen Seligkeit. Untreue und Loslösung von der allein seligmachenden Kirche führt geradewegs in die ewige Verdammnis. Manche Fachleute identifizieren solche christlichen "Sonderkirchen" als Sekten-

Wer über viele Jahre mit diesem Alleinvertretungsanspruch der NAK gelebt hat, ihn jedoch irgendwann nicht mehr mittragen, aber doch nicht gänzlich loslassen kann, der bekommt wirkliche Probleme. Denn im „Hinterstübchen“ solcher Leute geistert kreisverkehrsartig eine Frage herum: „Und wenn die nun doch Recht haben?“ Wer auf diese Weise seelisch mehr oder weniger „gefangen“ bleibt, der ist längst noch nicht frei.

Nun schreiben Sie auch: „Religionsfreiheit ist - wie der Begriff erkennen lässt - ein Teil der Freiheit. Freiheit heißt unter anderem, aber vor allem: Ich habe Verantwortung für mich. Religionsfreiheit heißt dann: Ich bin für mein "religiöses Verhalten" und meine Weltanschauung verantwortlich.“

Richtig! Nur muss in diesem Zusammenhang dann auch folgendes mildernd berücksichtigt werden: „Wer schränkt meine Religionsfreiheit eigentlich ein?“

Meine Antwort auf diese m. E. entscheidende Frage ist diese: „Wenn eine christliche Gemeinschaft (z. B. wie die NAK, die Zeugen Jehovas, die Adventisten u. v. a. mehr) den Anspruch erhebt, alleinseligmachend zu sein, der tritt die Religionsfreiheit des einzelnen Menschen mit Füßen." Warum? Na weil die dort praktizierte Indoktrination Ängste, seelische Schäden und sogar körperliche Beeinträchtigungen auslösen kann.

Fasse ich es mit einem Satz zusammen: „Du bist frei! Gehe getrost deinen eigenen Weg, aber bedenke dabei, dass du bei deinem nächsten Schritt unweigerlich in den Abgrund stürzen wirst.“

Unser kleines friedliches Forum hatte vor einigen Jahren mit rd. einem Dutzend Leuten begonnen. Mittlerweile steuern wir eine Mitgliederzahl von rd. 200 an. Was mir in diesen wenigen Jahren allerdings auch auffiel ist dieses:

Etliche besonnene und engagierte Leute haben sich inzwischen klammheimlich verabschiedet. Was wollte ich lieber, dass diese inzwischen „wirklich frei“ geworden sind und Dir deshalb zustimmen können, wenn Du schreibst: „Ich habe Verantwortung für mich. Religionsfreiheit heißt dann: Ich bin für mein "religiöses Verhalten" und meine Weltanschauung verantwortlich.“

Mit freundlichen Grüßen Maximin :wink:

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