Heimatlos...?

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Maximin

Heimatlos...?

#1 Beitrag von Maximin » 16.09.2011, 11:35

:) Lieben Freunde,
vor einigen Wochen hatte ich an den ehemaligen Gemeindeevangelisten von Berlin-Charlottenburg erinnert, der viele Jahre auch stellvertretender Schulchordirigent war. Brücher hatte etliche Lieder geschrieben. Lieder seiner Zeit, die sich insbesondere mit der Naherwartung Jesu beschäftigten. Ein Lied ragt heraus. Dieses hier:
"Still und demutsvoll ergeben, stehe ich an heil´gem Ort. Warte voller Heilsverlangen, Herr, auf deines Geisteswort." (Günter Brücher (sel.), Berlin)

Nun haben sich ja inzwischen viele Leute von der NAK abgewendet und viele von den Gebliebenen leben dort in einer abwartenden Haltung, einer Art innerer Emigration, weiter.

Brüchers Liedstrophe lässt mich nach den Befindlichkeiten all derer fragen, die „ausgezogen“ sind. Und weil ich zu denen auch gehöre, möchte ich mich dieser Liedstrophe stellen.

Konnte ich nach all den seelischen Aufregungen wieder stille und in Wahrheit demütig werden? Habe ich einen neuen Ort gefunden der mir heilig, also geistlich etwas Besonderes ist? Warte ich heilsverlangend ab, oder lebt in mir, jeden Tag neu, die Gewissheit, dass ich in Jesus Christus längst heil geworden bin? Begegnet mir in meinem Heute Gottes lebendiges und Mut machendes Wort, oder bin ich von Gottes Wort, seinem Beistand und seinem Segen abgeschnitten?

Ich habe auf diese Fragen meine Antworten gefunden. Finde jeder von Euch die seinen.

Liebe Grüße, landauf und landab, vom Maximin :wink:

Philippus

Re: Heimatlos...?

#2 Beitrag von Philippus » 16.09.2011, 14:31

Maximin hat geschrieben:"Still und demutsvoll ergeben, stehe ich an heil´gem Ort. Warte voller Heilsverlangen, Herr, auf deines Geisteswort." (Günter Brücher (sel.), Berlin)
Lieber Bruder Maximin,
die Phrase "viele von den Gebliebenen leben dort ..." lies mich zuerst an eine 'Jenseits-veranstaltung' denken, beim zweiten Hinsehen bin ich jedoch auch einer von den Ausgezogenen und fühle mich durchaus angesprochen. :wink:

Auch wenn es ernüchternd klingt, ich lebe nicht unbedingt still und demutsvoll, warte auch nicht (mehr) voller Heilsverlangen auf Gottes Geisteswort. Man sehe es mir bitte nach. Damit habe ich so meine Erfahrungen. Hingegen freue ich mich meines Lebens jeden Tag; ich habe Arbeit, ein Zuhause und eine liebe Frau. Und ich bin "Berufschrist", wie es ein Pfarrer bei einer Organistenausbildung mal gesagt hat. - Jede Gemeinde hat bekanntlich drei Berufschristen: Küster, Pfarrer, Organist.

Wenn ich aber auf meiner Orgelbank sitze - und das ist durchaus bildhaft zu verstehen - sitze ich mit dem Rücken nach vorne. Es ist nicht unbedingt mein Bedürfnis, jedes Glaubensbekenntnis, jedes Vaterunser mitzubeten. Manchmal bin ich einfach nur still - und manchmal beschäftige ich mich auch mit dem nächsten Musikstück, das ich zu spielen habe. Laß die Gemeinde Gottesdienst feiern, was ich durchaus gerne miterlebe; aber ich bin nur der Orgelspieler.
Darüber hinaus habe ich große Hochachtung vor allen, die konsequent und begründet sagen, es gibt keinen Gott, sie brauchen ihn nicht; wie auch vor solchen, die sagen, Gott - so es ihn gibt - spiele in ihrem Leben keine Rolle. Nach den vielen Jahren im Schoße einer neuapostolischen Familie und Gemeinde hege ich eine Faszination für viele, die ohne Gott wollen und offenbar auch können.

Und doch gilt wieder der Satz aus der alten Heimat: "Vor den Menschen aufrecht und gerade - vor Gott in Demut und in Gnade."
Vielleicht ist es so, um auf deine Frage einzugehen, dass ich ohne darüber nachzudenken, davon ausgehe und auch so lebe, daß ich in Jesus heilgeworden, in Gott geborgen bin.
Die Lieder von Günter Brücher kenne ich nicht; sie geben auch wohl eher das Lebensgefühl einer für mich vergangenen Zeit wieder (was du bitte nicht mißverstehst). Und dennoch ... ja, manchmal sehe ich in dem, was mir begegnet, einen Fingerzeig von oben, manchmal begegnet mir in meinem Heute Gott. Dafür bin ich dann von Herzen dankbar und freue mich drüber. Und dann mag es doch wieder so sein, dass ich voller Heilsverlangen still und ergeben auf Gottes Geisteswort und Wirken warte, aber eben im Weitergehen, im Hier und Heute ...

Liebe Grüße
Frank
Zuletzt geändert von Philippus am 16.09.2011, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.

Maximin

Re: Heimatlos...?

#3 Beitrag von Maximin » 16.09.2011, 14:35

:) ... kann ich gut verstehen!
Micha :wink:

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