Glaubensgrundlagen

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Ale

Glaubensgrundlagen

#1 Beitrag von Ale » 16.07.2010, 10:25

Die folgenden Beiträge wurden aus dem Threasd Gemeindearbeit/Kinder abgetrennt; 16.07.2010, tergram]
42 hat geschrieben:

Insofern ist das Eingestaendnis von Dr. Leber "Ich muss sagen, ich habe darauf keine Antwort" beinahe sympathisch wahrheitsgemaess.
tergram ist mir eigentlich schon zuvor gekommen. Ich würde diesen Satz auch für eine gute Ausgangsbasis halten, sich ehrlich um Wissen zu bemühen. Tatsächlich aber wird das Nichtwissen schon fast zum Dogma erhoben und die Gefolgschaft eingefordert. Das erinnert mich schon fast an den bekannten amerikanischen Philosophen und Aphoristiker Rumsfeld:
" Wie wir wissen, gibt es bekanntes Wissen und Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wie wir auch wissen, gibt es bekanntes Unwissen. Soll heißen: Wir wissen, es gibt Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch Unwissen, von dem wir nichts wissen. Die Dinge, die wir nicht wissen - wir wissen sie nicht.''

Ale

Cerebron

Re: Wir haben eine Verabredung mit Euch

#2 Beitrag von Cerebron » 16.07.2010, 13:08

Werter Ale,
Ale hat geschrieben:Ärgerlich dann auch, aber vor allem über mich, der es sich zu leicht gemacht hat und eben nur nachgefolgt ist, anstatt selbst zu glauben.
Bei dem Wort "anstatt" möchte ich einmal einhaken. Verhalten sich "glauben" und "nachfolgen" tatsächlich dichotom zueinander? Überliefert ist, dass Jesus sowohl Glauben als auch Nachfolge forderte. So einfach - gar Grund zum Ärgernis - ist die Sache doch wohl nicht. Vermutlich meinen Sie mit "nachgefolgt" aber etwas anderes. An Ihrer Definition des Begriffs wäre ich interessiert; vielleicht sollten wir dazu einen anderen Thread benutzen.

Seien Sie nicht so ärgerlich. Sie haben doch auch bisher geglaubt. Jetzt glauben Sie eben anders; und in 10 Jahren mögen Sie wieder anderes für glaub-würdiger halten. So etwas entwickelt sich. Das ist doch kein Grund, mit sich im Unreinen zu sein. Gott ist doch nicht nur ein Gott der Schlauen und Einsichtigen. Rufen Sie denn dazu auf, schwerst hirngeschädigte Menschen nicht zu taufen, weil sie einfach zu dumm sind, "richtig " zu glauben? Wohl kaum.
Ale hat geschrieben:Gewissheit? Woher nehmen Sie den Glauben, dass Gottes Liebe so ist, wie Sie es zitieren?
Dessen kann ich mir ohne zu glauben nicht gewiss sein.
Ale hat geschrieben: Das kann doch nur der Schluss daraus sein, dass eben dieser Gott seinen Sohn für Sie gegeben hat. Ist das tatsächlich geschehen? Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: ich glaube das auch, aber ich versuche diesen Glauben ein wenig "abzusichern".
Ein "Absichern" wird Ihnen aber nicht gelingen, ohne jemandem zu glauben. Dafür beispielsweise, dass die Bibel Grundlage des christlichen Glaubens sein soll, streitet doch nur eine jahrtausendealte Tradition. Aber was ist schon eine Tradition? Die Tradition des alten Ägypten dauerte deutlich länger, und ging doch unter.

Deshalb meine scherzhafte Anmerkung betreffend die arbeitsteilige Gesellschaft: Unsere Gottesvorstellung ist beispielsweise auf den ersten ökumenischen Konzilien in ihren Grundzügen festgelegt worden. Diese Ergebnisse können Sie annehmen oder es bleiben lassen. Wenn Sie hartnäckig genug sind, können Sie sich auch durch die Konzilsakten durchfräsen und zu neuen Einsichten gelangen. Dazu sollten Sie altsprachlich gebildet sein. Nur: Warum sollten Sie den altsprachlichen Lehrbüchern glauben? Also müssen Sie sich selbst um die Quellenbeschaffung kümmern. Und wenn Sie sich dann so weit ausgebildet haben, dass Sie zu wissen meinen, was in den Akten steht, dann wissen Sie noch immer nicht, was gemeint war. Also schnell noch ein Semiotikstudium anfangen? Irgendwann stellen Sie fest, dass Sie tot sind. Und vielleicht durchzuckt Sie vorher noch der Gedanke, dass in der berühmten "ich war ... - du hast ..."-Aufzählung nicht vorkommt "du hast dich ..."

Bitte, ich rede hier nicht einem blinden Allesglauben das Wort. Ich halte das Nachfragen und Sich-Vergewissern für nützlich und gut. Aber man soll sich auch nicht überspannen. Die tätige Nächstenliebe ist doch auch wertvoll, oder? Und ich rege an, wachsam zu sein bei jeder Aussage, dieses und jenes sei/sei nicht "von Jesus gewollt", "dem Evangelium gemäß", "eine göttliche Einrichtung" oder was auch immer. Gemäß meiner Erfahrung sind die Vertreter solcher Positionen häufig nicht reflektierter als die Vertreter der Gegenmeinung.

Gruß,
C.E.

Ale

Re: Wir haben eine Verabredung mit Euch

#3 Beitrag von Ale » 16.07.2010, 13:53

Lieber Cerberon,

was für ein Nick Name übrigens!

Was die Nachfolge anbetrifft, so muss ich nachdenken. Bei den derezeit herrschenden Außentemperaturen ein recht anstrengender Vorgang. Vielleicht heute abend, bei einem Glas Wein, während ich dem nächsten Jahrgang beim Wachsen zuschaue.

Aber ihre praktischen Erwägungen teile ich. Deswegen neige ich ja dazu (tendenziell und für mich :wink: ), die Bibel als Grundlage zu nehmen und diese beim Wort zu nehmen. Den Rest wird schon Gott selbst richten, so weit geht mein Vertrauen ohne weiteres. So etwa nach dem Motto: Unklarheiten gehen zu Lasten des Verwenders. Allerdings gebe ich zu, dass ich damit womöglich die Diskussion über das anzuwendende Gottesbild eröffne. Was die von Ihnen angeführten "absoluten" Aussagen anlangt, so war ich übrigens schon immer skeptisch. Meist war es doch so, dass schon wenige Jahre später alles ganz anders war. Aus genau diesem Grund erfahren Sie auch meine Zustimmung zu der Vermutung, dass ich die Dinge in ein paar Jahren wohl anders sehen werde als heute. Aber so ist das im Leben. Man entwickelt sich. Haben Sie sich mal einen alten Aufsatz von sich selbst angesehen, von dem Sie damals meinten, der sei nahezu perfekt?

Was das Absichern anlangt: da bin ich durchaus Freund der neuaposolischen "Lehre" von den Glaubenserlebnissen. Es gibt halt im Leben so Momente, wo Gott die Hand ins Spiel bringt. Ich bin auch der Meinung, dass die nicht immer mit "Zufall" oder so erklärt werden können.

Allerdings: streitet für die christliche Lehre nicht auch ein wenig die Überlegung nach den Motiven der Autoren? Sie werden zugeben, dass diese sich ganz schön Ärger eingehandelt haben mit ihren Texten und damit, dass sie auf die Göttlichkeit Jesu beharrt haben. Gibt es eine näher liegende Erklärung als die, dass die Evangelisten eben doch Zeugen des Wirkens Gottes auf Erden wurden und bereit waren dafür in den Tod zu gehen, eben weil sie erlebt haben, dass der Herr den Tod überwunden hat?

Herzlich

Ale

tergram

Re: Glaubensgrundlagen

#4 Beitrag von tergram » 16.07.2010, 14:20

Der nachstehende Beitrag wurde von Cerebron noch im alten Thread (Gemeindearbeit/Kinder) eingestellt, während ich gerade dabei war, das Thema zu teilen. Damit der Beitrag nicht in ins Meer des Vergessens :wink: fällt, hier als Einfügung:
Cerebron hat geschrieben:Werter Ale,

Cerebron, nicht Cerberon. Klick :-)

Was das Argument angeht, das Christentum sei auch deshalb glaubwürdig, weil sich die ersten Christen nur Ärger eingehandelt haben: Letzteres kann man von der Baader-Meinhof-Bande ebenfalls behaupten 8-) Nee, schon ok, ich verstehe, was Sie sagen wollen.

Gruß,
C.E.

Cerebron

Re: Glaubensgrundlagen

#5 Beitrag von Cerebron » 16.07.2010, 14:31

Werte Tergram,

tschulligung, ich wollte nicht beim Aufräumen dazwischenfunken. Danke für's Verschieben.

Gruß
C.E.

tergram

Re: Glaubensgrundlagen

#6 Beitrag von tergram » 16.07.2010, 14:32

Macht nix, Frauen sind daran gewöhnt. Bild *wegflitz*

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