ÄNDERT GOTT SEINE PLÄNE...?

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Maximin

Re: ÄNDERT GOTT SEINE PLÄNE? EINLEITUNG

#31 Beitrag von Maximin » 20.04.2010, 14:34

:) Meine liebe Gaby,
ist es wirklich damit getan, dass wir den kleinen göttlichen Funken in uns nur ratlos angucken dürfen, um ihn in einer Endlosschleife zu berätseln? Wenn ich meinem Heiland glaube, dann hat der angesagt, ein Feuer anzuzünden. Welches Feuer denn? Eines das mich beschädigt, um mich danach gnadenlos einzuäschern? Nee, der meinte ein seit jeher schlummerndes Feur in den Geschöpfen seines Vaters. Du verstehst was ich meine...! :mrgreen:

Für unsere Urvorfaheren war es in den kalten und düsteren Höhlen überlebenswichtig, ein Feuer am Leben zu erhalten. Ein aussagefähiges Bild wie ich finde...! Die konnten offensichtlich weder lesen noch schreiben. Wie sind die bloß ohne Bibliotheken mit endlos unübersichtlichen Regalen über Religions- und Glaubensfrage ausgekommen...? :mrgreen: Was aber hat sie veranlaßt, über sich selbst und ihre damalige Lebensumwelt Holzkohlekritzeleien zu hinterlassen?

Da lohnt es sich für mich im Wirrwar unserer angeblich aufgeklärten Mediengesellschaft schon, ernsthaft darüber nachzudenken, ob Gott seine Pläne ändert...! Und das hat für mich mit Kirchenbetrieben absolut nix zu tun. Mit Lebens-, Leidens- und Überlebensgemenschaften schon. Das steht ja schon auf den ersten Seiten der Hebräerbibel aufgeschrieben: Sie bedeckten ihre erkannte Blöße und sie versteckten sich...
Liebe Grüße ins Mittelgebirge, von Deinem alten Berliner,
Michael :wink:

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evah pirazzi
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Re: ÄNDERT GOTT SEINE PLÄNE? EINLEITUNG

#32 Beitrag von evah pirazzi » 20.04.2010, 15:18

Hannes hat geschrieben:liebe gaby, evah, lory (alphabetisch sortiert),
Hey Hannes, du Holzfäller-Glauben suchendes Schäfchen,

ich weiß, du wohnst bei den Weißwurschtln, denen alles wurscht ist - aber Alphabet bleibt Alphabet und "e" kommt vor "g", hömma. (Aber ich nehme jetzt einfach mal an, dass du mir ganz unbewusst die Schokoladenposition in deiner Sandwichkonstruktion zugewiesen hast, nicht wahr? :wink:


Hallo Gaby,

ich weiß, was du meinst und ich sehe es ähnlich. Es kommt immer darauf an, wie es ausgedrückt wird.
Eckhart sagt: "Wäre ich so bereit und fände Gott soweit Raum in mir, wie in unserem Herrn Jesus Christus, er würde mich ebenso völlig mit seiner Flut erfüllen..."
Es ist ein Unterschied, ob ich sage a) ich habe einen göttlichen Funken in mir, der mich, so ich ihn entfache, hege und mit "geistlichem Sauerstoff" versorge zu einer Glut werden kann, die es mir ermöglicht, mich zu Gott hin zu entwickeln, ihm einmal "gleich" werde, oder ob ich sage b) wie Meister Eckhart:
"Das Auge, in dem ich Gott sehe, das ist dasselbe Auge, darin mich Gott sieht; mein Auge und Gottes Auge, das ist ein Auge und ein Erkennen ...

Gott kann, was er will, darum hat er dich sich selbst völlig gleich gemacht und dich zu einem Bild seiner selbst gemacht... darum ist die Seele Gott nicht gleich, sie ist ganz und gar das Gleiche wie er und dasselbe was er ist.
Nach Meister Eckhart sind wir Gott schon im Hier und Jetzt gleich - einfach so...
Meiner Meinung nach ist aber ein nicht unwesentlicher Unterschied zwischen Jesus Christus bzw. Gott und uns Menschen, auch wenn wir dem Göttlichen noch so viel Raum einräumten, mehr als ein glimmender Funke oder ein klitzekleines Feuerchen (Hannes, unser Bayer, würde es wahrscheinlich als "glodernde Lut" bezeichnen) wird es nie sein, weil wir Menschen sind.

Sosehr wir uns wünschen göttlich zu sein, wir sind es nicht! Die täglichen, weltweiten Verhaltensweisen aller Menschen - auch aller Christen - sprechen deutlich dagegen.

:wink:
[i][size=75]"... Ich bin einerseits sehr froh, dass ich diesen Gedanken aussprechen kann, auf der anderen Seite fällt es mir auch nicht schwer..."
(Bap Klingler - Neujahrsgd 2009)[/size][/i]

Hannes

Re: ÄNDERT GOTT SEINE PLÄNE? EINLEITUNG

#33 Beitrag von Hannes » 20.04.2010, 16:09

evah pirazzi hat geschrieben: ich weiß, du wohnst bei den Weißwurschtln, denen alles wurscht ist - aber Alphabet bleibt Alphabet und "e" kommt vor "g", hömma. (Aber ich nehme jetzt einfach mal an, dass du mir ganz unbewusst die Schokoladenposition in deiner Sandwichkonstruktion zugewiesen hast, nicht wahr? :wink:
ok, evah, ich hab bei wikipedia nachgesehen: du hast recht! wann haben die das geändert? am flughafen - in münchen?

gruss - edmund

Gaby

Re: ÄNDERT GOTT SEINE PLÄNE? EINLEITUNG

#34 Beitrag von Gaby » 20.04.2010, 18:34

Weißt Du Evah, dass ist glaube ich so, als wenn man nur einzelne Textstellen der Bibel nimmt ... sie können sich gegenseitig widersprechen.
Wenn man mehr von dem Mystiker Eckhart liest bekommt man ein ganz anderes Bild, versteht besser, worum es ihm geht. Und ich halte ihm zugute, dass z. Bsp. auch er sich glaubensmäßig entwickelt hat. Wir wissen letztlich nicht, wann er welche Aussage gemacht hat.

Nehmen wir nun das was Du noch einmal anführst:
"Das Auge, in dem ich Gott sehe, das ist dasselbe Auge, darin mich Gott sieht; mein Auge und Gottes Auge, das ist ein Auge und ein Erkennen ...

Gott kann, was er will, darum hat er dich sich selbst völlig gleich gemacht und dich zu einem Bild seiner selbst gemacht... darum ist die Seele Gott nicht gleich, sie ist ganz und gar das Gleiche wie er und dasselbe was er ist."


Und stellen dieses Zitat von Eckhart dagegen das ich gestern zitierte.

>>Dann, wenn der Mensch alles Kreatürliche, alles Geschaffene, alles Weltliche in sich ablegt (den Spiegel), erkennt er, daß er ganz nah bei Gott, in Gott, Gott selbst ist.<<

Das erklärt vielleicht warum wir dem oben geschilderten Zustand nicht entsprechen ... obwohl uns dieser eigentlich zugedacht ist ... wir sind nicht in der Lage den "Spiegel" zu entfernen und folgendes ist deshalb die Folge ...

>>Sosehr wir uns wünschen göttlich zu sein, wir sind es nicht! Die täglichen, weltweiten Verhaltensweisen aller Menschen - auch aller Christen - sprechen deutlich dagegen.<<

obwohl, von "wir" zu sprechen ist glaube ich zu vermessen ... schließlich wissen wir nicht, ob es nicht Menschen gibt, die dieses nicht vielleicht doch schaffen und bei denen es nicht nur eine "glodernde Lut" ;-) bleibt.

Aber Micha Deine Frage hat Berechtigung ;-)

>>Wie sind die bloß ohne Bibliotheken mit endlos unübersichtlichen Regalen über Religions- und Glaubensfrage ausgekommen...?<<

Trotzdem ich bin halt brennend neugierig, welche Erkenntnisse andere denn so haben ... das bedeutet aber nicht, dass wir/ich deshalb >>den kleinen göttlichen Funken in uns nur ratlos angucken dürfen<< ;-)

Matthias

Re: ÄNDERT GOTT SEINE PLÄNE? EINLEITUNG

#35 Beitrag von Matthias » 20.04.2010, 19:53

Wenn ich über die eingangs gestellte Frage nachdenke, stoße ich auf das Problem, dass ich mir überhaupt nicht sicher bin, ob das Pläne-machen in Bezug auf den allmächtigen Gott Sinn ergibt. Stelle ich Gott damit nicht zu sehr in den Rahmen des menschlichen Erlebens zwischen Vergangenheit und Zukunft und des Nachdenkens? Gewiss, man ist versucht, uns Gott immer als menschenähnlich zu denken, weil wir etwas anderes kaum denken können. Für mein Empfinden glaube ich nicht, dass Gott überhaupt Pläne macht.
Liebe Grüße in die Runde!
Matthias

Adler

Re: ÄNDERT GOTT SEINE PLÄNE? EINLEITUNG

#36 Beitrag von Adler » 20.04.2010, 21:29

Maximin hat geschrieben::wink: Mein lieber Adler,
möglicherweise hast Du meine Ankündigung eines 3. Teiles überlesen. Macht ja nix. Das aber verspreche ich Dir und der geneigten und (hoffentlich) auch kritischen Leserschaft: Ich werde biblische Berichte mitteilen, wonach Gott seine angekündigten Absichten tatsächlich geändert hat.

By the way: In Sachen Ninive hat nicht Gott seine Pläne geändert, sondern die Leute in Ninive haben sich geändert. Grundlegend! Jona hat das vedrossen. Warum eigentlich...?
LG vom Maximin :wink:

Lieber Maximin,

ich warte immer noch, auf den angekündigten 3. Teil und bin schon sehr gespannt :shock:

LG Adler

Dieter

Re: ÄNDERT GOTT SEINE PLÄNE? EINLEITUNG

#37 Beitrag von Dieter » 20.04.2010, 21:37

Ich habe mich bisher - mangels Zeit - zu diesem Thread noch gar nicht geäussert. Nicht daß meine Meinung wichtig wäre. Nein, deshalb schreibe ich jetzt nicht. Aber weil ich denke, daß wir gar nicht beurteilen können, ob Gott seine Pläne - wenn er denn welche hat, die uns kleinen Menschlein bekannt sind - ändern würde oder nicht.
Ich glaube daran, daß Gott einen Plan mit den Menschen hat. Dieser Plan ist, daß alle zum Glauben an ihn finden und alle einmal bei ihm sind. Wir sind seine Geschöpfe und er liebt uns (ja, auch wenn mir jetzt jemand mit irgendwelchen Katastrophen kommt - er liebt uns dennoch). Aber wir sind mit unseren geistigen Möglichkeiten nicht in der Lage, seinen Plan zu verstehen. Und ohne das Bild mit der Unterseite von dem gewebten Teppich überstrapazieren zu wollen: Wir sehen eben nur diese. Und den großen Plan können wir daraus nur erahnen, aber nicht erkennen.
Wenn es für uns dann so aussieht, als hätte er seine Pläne geändert, hat er vielleicht nur eine neue Farbe ins Spiel gebracht. Zugegeben, von unten sieht dieser Teppich oftmals bescheiden aus. Ich glaube aber trotzdem an das herrliche Bild, das er abgibt.
Daher spekuliere ich nicht, ob oder wie Gott seine Pläne ändert. Zumeist sind es unsere Unzulänglichkeiten die uns hindern und unsere falschen Erwartungen, die zerplatzen. Und dann sagen wir: Gott hat seinen Plan geändert. Nein, wahrscheinlich waren unsere Pläne zu hochtrabend. Beispiel gefällig ;)

Adler

Re: ÄNDERT GOTT SEINE PLÄNE? EINLEITUNG

#38 Beitrag von Adler » 20.04.2010, 22:00

Lieber Dieter, lieber Maximin,

habt ihr nicht auch in euerer "Kinderkirche" fröhlich gesungen:
"Gott ist kein Mensch, er kann nicht lügen; sein Wort der Wahrheit kann nicht trügen." ?
NAK AGB Nr.: 294 aus Vers 3

LG Adler

Gaby

Re: ÄNDERT GOTT SEINE PLÄNE? EINLEITUNG

#39 Beitrag von Gaby » 21.04.2010, 12:49

Ich habe da noch so ein paar Gedanken zu dem Thema, ob Gott seine Pläne ändert ... wer mich länger kennt, wird wohl wissen, dass ich an eine direkte Einmischung Gottes in mein Leben und an eine Einmischung in das Weltgeschehen nicht glaube ... ich glaube daran, dass Gott mir genügend Kraft gibt mein Schicksal anzunehmen ganz gleich wie dieses letztlich aussieht und auch nur darum bitte ich im Gebet ... um die Gewissheit nicht allein zu sein, um die nötige Kraft, die mir das Leben abverlangt, um Intuition, damit ich weise Entscheidungen für mein Leben treffe. Ich bin davon überzeugt, Gott hat uns alles geschenkt was wir brauchen, um selbst im Leben klarzukommen ... auch ohne seine direkte Einmischung. Meine Gebete sind deshalb keine Bittgebete, sondern ganz einfach Gespräch mit Gott. Eben Beziehungspflege. Die Theodizee-Frage "Warum läßt Gott all das Leid zu" spielt deshalb für mich auch keine Rolle.

Aber jetzt zu dem "ändert Gott seine Pläne" ... vertraut der Christ im Allgemeinen nicht darauf, dass Gott seine Pläne ändert?
Warum sonst beten denn z. Bsp. neuapostolische Christen um die Verkürzung der Zeit, wenn nicht in der Hoffnung, dass Gott seine eigentlichen Pläne ändert und sie schon eher heimholt?
Warum betet der Christ allgemein Gott möge ihm dabei helfen genau diese Arbeitsstelle zu bekommen? Oder Gott möge den Menschen doch Frieden bringen, Kriege beenden, einen Menschen gesunden lassen, er möge dafür sorgen, dass eine gute Ernte eine Hungersnot verhindert.
Mit seinem Gebet hofft der Beter doch Gottes Herz bewegen zu können, damit dieser anders handelt, als er es vielleicht ursprünglich vorhatte, oder nicht?
Der Beter bittet um die Einmischung Gottes ... weil er vielleicht befürchtet, ohne sein Gebet würde Gott einfach alles weiter laufen lassen so wie es kommt.
Der Beter möchte also mit seinem Gebet das Handeln Gottes beeinflussen ...

Interessant dazu finde ich folgenden Artikel ...

http://www.schattenblick.de/infopool/re ... ta305.html

Adler

Re: ÄNDERT GOTT SEINE PLÄNE? EINLEITUNG

#40 Beitrag von Adler » 21.04.2010, 13:00

Zitat:
Aber jetzt zu dem "ändert Gott seine Pläne" ... vertraut der Christ im Allgemeinen nicht darauf, dass Gott seine Pläne ändert?
Warum sonst beten denn z. Bsp. neuapostolische Christen um die Verkürzung der Zeit, wenn nicht in der Hoffnung, dass Gott seine eigentlichen Pläne ändert und sie schon eher heimholt?
Warum betet der Christ allgemein Gott möge ihm dabei helfen genau diese Arbeitsstelle zu bekommen? Oder Gott möge den Menschen doch Frieden bringen, Kriege beenden, einen Menschen gesunden lassen, er möge dafür sorgen, dass eine gute Ernte eine Hungersnot verhindert.
Mit seinem Gebet hofft der Beter doch Gottes Herz bewegen zu können, damit dieser anders handelt, als er es vielleicht ursprünglich vorhatte, oder nicht?
Der Beter bittet um die Einmischung Gottes ... weil er vielleicht befürchtet, ohne sein Gebet würde Gott einfach alles weiter laufen lassen so wie es kommt.
Der Beter möchte also mit seinem Gebet das Handeln Gottes beeinflussen ...
Zitat Ende

Liebe Gaby,

ich finde deine oben zitierten Aussagen sehr interessant, aber, ändert Gott in den von dir genannten Fällen tatsächlich seine Pläne? Ich denke nein.
Die Verkürzung der Zeit ist doch bereits "vorab" angekündigt. Um der Auserwählten Willen, will ER die Zeit verkürzen, so steht es in der Bibel.
Der Mensch kann nur die augenblicklich durchlebte Sekunde seines Lebens überblicken, Gott sieht aber Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Einem. Welcher Mensch kann denn sagen, dass die erbetene Arbeitsstelle nicht bereits im Plan Gottes für ihn vorgesehen war? Wer kann schon sagen, ob nicht die Gesundung eines Kranken im Plan Gottes bereits fester Bestandteil war, ebenso wie der Friede nach einem Krieg usw. Wie schon gesagt, der Mensch ist nur in der Lage die momentane Sekunde seines Lebens zu überblicken. Ich denke, du verstehst was ich damit sagen will ... :wink:

LG Adler

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