Pfarrer ohne Gott - was müssen Geistliche glauben?

Für Zweifler und andere gute Christen
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evah pirazzi
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#51 Beitrag von evah pirazzi » 12.02.2010, 22:47

simpel hat geschrieben:Mir sind die allgegenwärtigen Totschlagargumente gegen Gott ziemlich geläufig; ich kann Gott auch nicht rechtfertigen - kein Mensch kann das.
Ich habe aber einen Glauben an IHN, der sich durch keine noch so sarkastischen Argumente auflösen lässt.
Warum? Weil ich IHN erlebt habe, und das nicht nur einmal.
Weiter werde ich mich zu diesem Thema nicht äußern.

Schönen Abend allerseits.
simpelmuse,

ich glaube, deine Abneigung sich weiter zu diesem oder auch zu einem anderen Thema zu äußern, welches deine innersten Gefühle Gott oder auch der Kirche gegenüber berührt, die dich so geprägt hat, kommt daher, dass wir (du, viele andere und auch ich) von klein auf nicht gelernt haben kritische Gedanken zu hegen, geschweige denn öffentlich zu äußern.

Im Gegenteil, uns wurde früher immer ein schlechtes Gewissen eingebleut, dass, wenn wir es denn zugelassen hätten, solchem Gedankengut nachzugehen, wir im harmlosesten Falle des Segens verlustig gegangen wären. Du erinnerst dich sicher an das vielzitierte Bild: Wir können zwar nicht verhindern, dass Vögel über unserem Haupte kreisen, aber wir können verhindern, dass sie in unseren Haaren Nester bauen... das habe ich mir immer ganz plastisch ausgemalt.

Heute wird es uns zwar noch genauso, aber subtiler eingebläut, der oberflächliche Zuhörer nimmt es nicht mehr als so krass wahr.

Ich persönlich finde es aber sehr befreiend, wenn z.B. in einem Forum auch kritische Gedanken geäußert werden können und wenn dabei die Meinungen auseinandergehen und gegensätzlich sind, dann ist das doch gerade die Würze, das Interessante, das, was einem zum Nachdenken anregt und vielleicht sogar weiterführt.

Gerade wir eher duckmäuserisch erzogenen Nakis könnten hier ein wenig üben und durch das Erwägen von Für und Wider zu einer eigenen klareren Standortbestimmung gelangen.

Mir geht es ähnlich wie dir, auch ich habe einen überzeugten Glauben an IHN und kann IHN doch nicht rechtfertigen. Ich glaube Gott hält es aus, wenn man mit IHM hadert, ihn in Frage stellt. Immerhin denkt man noch über IHN nach, ER ist einem nicht gleichgültig.

Mein Gottesbild ist das eines souveränen Gottes, dem menschliche Reaktionen wie Jähzorn, Wut oder Beleidigtsein fern ist - aber wer weiß, vielleicht liege ich damit ja auch total daneben. Zum Glück weiß es keiner und keiner stört mich in meinem Idealbild.

:wink:
[i][size=75]"... Ich bin einerseits sehr froh, dass ich diesen Gedanken aussprechen kann, auf der anderen Seite fällt es mir auch nicht schwer..."
(Bap Klingler - Neujahrsgd 2009)[/size][/i]

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